Verbrennungsgefahr: Wichtiges über den Riesen-Bärenklau
Lebach (dpa/tmn) - Der Riesen-Bärenklau ist stark auf dem Vormarsch und hartnäckig: Jede Pflanze bildet zwischen 10 000 und 50 000 Samen, die sogar schwimmen können. Was Hobbygärtner wissen müssen, erklärt die Landwirtschaftskammer für das Saarland:
Man kann sich am Riesen-Bärenklau verbrennen - wie geht das?
Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist mehr als ein störendes Unkraut: Kommt die Haut damit in Kontakt und trifft dazu noch Sonnenlicht darauf, bilden sich leichte bis teilweise schwere Verbrennungen. Sogar bis zu drei Tage später kann der Kontakt der Stelle mit Sonneneinstrahlung noch Rötungen, Entzündungen und Blasen verursachen. Die Heilung dauert Wochen.
Wo kommt das Unkraut vor?
Der Riesen-Bärenklau kommt häufig an Flüssen und Bächen, auf Brachland und an Wegesrändern vor, findet aber natürlich auch seinen Weg in den Garten. Er lässt sich dort auf nährstoffreichen Standorten nieder, die nicht zu trocken sind.
Woran erkenne ich den Riesen-Bärenklau?
An ihm ist alles etwas größer: Die Staude bildet zunächst eine Rosette mit stark gefiederten Blättern, die bis zu einen Meter groß werden können. Erst in ihrem zweiten oder dritten Jahr wächst die Pflanze auf bis zu fünf Meter heran. Die Blüten sind weiß bis rosa gefärbt und können einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern haben, der Stängel schafft am Grund bis zu 10 Zentimeter Durchmesser.
Was kann ich dagegen tun?
Hobbygärtner können den Riesen-Bärenklau ausreißen: Am besten wird dafür der obere Teil der Wurzeln ausgegraben. Nur in diesem sogenannten Vegetationskegel findet der Austrieb statt. Der Gärtner muss daher bis mindestens zehn Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche die Wurzel durchstechen und entfernen. Der Wurzelrest wird im Müll am besten mit der Schnittstelle nach oben gelegt. Das verhindert, dass die Wurzel erneut anwächst.
Wie wirksam ist die Methode?
Die Gartenexperten aus dem Saarland halten sie für sehr effizient, aber der Arbeitsaufwand ist hoch. Daher raten sie Hobbygärtnern dazu, wenn einzelne Pflanzen oder kleine Bestände auf dem Grundstück wachsen.
Was ist die Alternative?
Die Pflanzen abmähen. Aber sie stirbt selten durch die Maßnahme ganz ab, sondern wächst meist rasch wieder nach - aber immerhin, die Ausbreitung verlangsamt sich. Eine weitere Möglichkeit ist, den Boden in 10 bis 15 Zentimeter Tiefe um die Pflanzen herum wegzufräsen oder zu pflügen. Das muss wiederholt werden, damit Samen, die zu Boden fallen, nicht keimen. Auf die Fläche kommt dann am besten Saatgut von schnell und dicht wachsenden Gräsern. Sie nehmen noch übriggebliebenen Samen das Licht zum Keimen.
Was, wenn das alles nichts hilft?
Erblüht die Pflanze, muss der Hobbygärtner die Dolden abschneiden und vernichten. So verhindert er, dass sich Samen bilden. Die Pflanze kann aber als Art Notfallplan, weil ihre Hauptblüte vernichtet wurde, ohne dass Nachkommen entstanden sind, Notblüten bilden - alle zwei bis drei Wochen müssen die Pflanzen daher kontrolliert werden. Außerdem ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglich.