Verzweifelte Rettungsaktion Wieder hunderte Wale an der Küste Neuseelands gestrandet

Wellington (dpa) - An der Küste Neuseelands sind am Samstag erneut rund 200 Grindwale gestrandet. Helfer fanden die Tiere entlang der schmalen Landzunge Farewell Spit auf der Südinsel des Pazifikstaates, wie die Naturschutzbehörde DOC mitteilte.

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Hunderte freiwillige Helfer gaben die Rettungsaktion vor Einbruch der Nacht aus Sicherheitsgründen auf, wie es weiter hieß. Man wolle während der Flut am Sonntagmorgen einen neuen Versuch starten, die Wale ins Meer zurückzubugsieren.

Schon am Freitag waren in der Gegend etwa 300 Grindwale verendet. Von insgesamt 416 gestrandeten Tieren konnten rund 90 am Samstagmorgen zurück ins Wasser geleitet werden. 20 Wale seien jedoch an den Strand zurückgekehrt und hätten eingeschläfert werden müssen, berichtete die DOC. Andere strandeten ebenfalls erneut in der Nähe. Zudem sei noch eine weitere Schule von Walen an der Küste angekommen.

Der Grund für das Massensterben war zunächst unklar. Die Walschutzorganisation Project Jonah hatte am Freitag die Vermutung geäußert, eine Kombination aus hohen Temperaturen und Erkrankungen könne die Ursache sein. Bekannt sind Fälle, in denen Wale einem kranken Leittier ans Ufer folgten. Möglich wäre auch, dass das Echolot-System der Tiere von Unterwasserlärm oder anderen Faktoren gestört wurde.

Bereits im Februar 2015 waren am Strand von Farewell Spit 200 Grindwale gestrandet. Damals konnten 60 Tiere wieder ins Meer gebracht werden. Auch an anderen Küsten kommt es immer wieder zu Massenstrandungen von Walen.

Grindwale - auch Pilotwale genannt - werden bis zu acht Meter lang. Männliche Tiere erreichen ein Gewicht von bis zu drei Tonnen. Die Säuger bevorzugen gemäßigte und kalte Gewässer. Auf der Südhalbkugel sind sie in allen Ozeanen zu finden, auf der Nordhalbkugel nur im Atlantik.