Wolf aus auffälligem Rudel künftig mit Sender unterwegs
Munster/Hannover (dpa) - Erstmals ist ein Wolf aus einem auffälligen Rudel im niedersächsischen Munster mit einem Sendehalsband versehen worden.
Vom Umweltministerium in Hannover beauftragte Fachleute hätten dem ruhig gestellten Tier am Montag ein Halsband mit Sender umlegen können. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums in Hannover mit. Wiederholt hatten zuvor etwa Spaziergänger und Landwirte von Begegnungen berichtet, wo Tiere vom Truppenübungsplatz Munster bis auf wenige Meter herankamen.
„Der Sender informiert unsere Experten in regelmäßigen Abständen darüber, wo sich der Wolf aufhält“, sagte Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) in Hannover. Dies helfe, bei einem möglicherweise auffälligen Verhalten „schneller mit geeigneten Vergrämungsmaßnahmen zu reagieren“. Zweck sei es, die Wölfe auf Abstand zu halten.
Mehrfach hatten die Tiere aus Munster für Schlagzeilen gesorgt. So waren im Februar sieben neugierige Wölfe einer Frau und ihren beiden Hunden unweit von Amelinghausen gefolgt. Kurz zuvor hatte ein Forstmann das Rudel aus nächster Nähe fotografiert. Auch ein verhaltensauffälliger Wolf, der im Februar in Schleswig-Holstein in eine Schafherde eingedrungen war, stammte aus Munster.
Allein in Niedersachsen sind nach Zahlen der Landesjägerschaft mindestens 50 Wölfe unterwegs, bundesweit sollen es gut 300 sein. Wegen der Wölfe hat Niedersachsen eine bundesweite Meldestelle gefordert. Mehrfach waren in den vergangenen Jahren bereits Wölfe zu Forschungszwecken mit Sendern ausgestattet worden, vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt.