Selbst ist der Gärtner Gartenwerkzeug pflegen, warten und reparieren: Universelle Tipps

Wer es mit der Gartenarbeit halbwegs ernst meint, bei dem sammeln sich rasch Werkzeuge unterschiedlicher Kategorien.

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Vieles davon benötigt nur ein Minimum an Aufmerksamkeit. Wirklich wartungsfrei ist jedoch kaum ein Garten-Tool – und erst recht keine Maschine. Damit die vielfach nicht gerade günstigen Helfer möglichst lange ihren Dienst leisten, zeigen wir jetzt, was Gärtner selbst tun können und sollten.

1. Diese Basis-Helfer sollte jeder Gärtner zuhause haben

Ohne Pikierstäbchen wird es bereits schwierig, die Würzelchen von Setzlingen beschädigungsfrei zu trennen. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Wartung von Gartenwerkzeugen. Ohne eine wenigstens rudimentäre Werkzeugausstattung geht es einfach nicht.

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Dementsprechend sollte jeder Gärtner die folgenden Helferlein besitzen:

  • Dose mit säurefreiem Sprühöl (bspw. Ballistol).
  • Dose mit wasserverdrängendem Kriechöl (bspw. WD-40).
  • Leinölfirnis und Terpentinersatz.
  • Einige Dosen mit Bremsenreiniger (zum Entfernen von Öl und Fett).
  • Spachtel unterschiedlicher Breiten.
  • Schmale und breite Drahtbürste.
  • Stahlschwamm.
  • Halbrundfeile mit eher feinem Kreuzhieb (Hieb 2 oder 3)
  • Rundfeile; Durchmesser wird durch die Art der Motorsägenkette bestimmt.
  • Set mit Schlüsselfeilen unterschiedlicher Formen (u.a. um Sägen zu schärfen).
  • Sensenstein / Sensen-Wetzstein (Form eines langgezogenen Ovals).
  • Zugmesser / Ziehmesser für Holz(stiel)bearbeitung.
  • Schmaler Stechbeitel.
  • Bohrmaschine mit Holz- und Metallbohrern.
  • Schlosser- und Gummihammer.

Alles in allem sollte sich das, bis auf die Bohrmaschine, für zirka 150 Euro beschaffen lassen. Wichtig ist besonders, bei den Feilen nicht aufs Geld zu schauen.

Wenn es zudem irgendwann ein sinnvolles Geschenk sein soll, dann wäre ein Druckluftkompressor mit Luftpistolenaufsatz hervorragend. Er macht es viel einfacher, Schmutz aus schwerzugänglichen Nischen zu entfernen.

Zudem können Gärtner sich vieles erleichtern, indem sie für die Bohrmaschine mehrere Drahtbürstenaufsätze kaufen. Sie gibt es oft als Set für niedrige zweistellige Beträge – das macht es gerade bei größeren rostigen Werkzeugen deutlich einfacher, sie von der „rotbraunen Pest“ zu befreien. Apropos:

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2. Ordentlich gereinigt ist die halbe Arbeit – so geht es richtig

Eine ganze Menge Gartenwerkzeuge bestehen aus niedriglegierten Stählen. Das heißt, ihnen fehlen Zusätze (etwa Chrom), die die Neigung des Stahls zum Rosten verringern. Das geschieht nicht (nur) aus Sparsamkeit, sondern weil derartige Stähle andere positive Eigenschaften haben – die sie mitunter verlieren würden, wenn der Legierung „Rosthemmer“ beigesetzt wären.

Infolgedessen ist das Produkt der Oxidation von Eisen, also Rost, ein ständiger Begleiter des Gärtners. Er entsteht immer, wenn das Eisen des Stahls mit Sauerstoff in Berührung kommt. Besonders kritisch wird es, wenn das Metall „blank“ ist und Nässe ins Spiel kommt.

Denn Nässe ist nichts anderes als Wasser – zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom. Dadurch steht das Metall in direktem Kontakt mit jeder Menge Sauerstoff. Entsprechend rasch kann sich bereits binnen kürzester Zeit Flugrost bilden. Er ist die Basis, an dessen Ende ein brüchiges, pockennarbiges, wie Blätterteig zerbröselndes Stück Eisenschrott steht.

Doch so weit muss es niemals kommen. Die Basis dafür ist es, alle Werkzeuge nach jeder Benutzung zu reinigen und zu konservieren. So geht es richtig:

  1. Mittels Spachtel und ggf. Drahtbürste und Stahlschwamm wird alles Erdreich und sonstige Anhaftungen gründlich entfernt, bis das Metall wieder glänzt.
  2. Das wasserverdrängende Kriechöl wird aufgesprüht und nach einigen Minuten Einwirkzeit abgewischt. Das sorgt sozusagen für „porentiefe Reinheit“.
  3. Das säurefreie Sprühöl wird aufgetragen und mit einem Lappen verrieben. Vor dem nächsten Einsatz kann es flugs abgerieben werden. Diese Ölschicht kapselt das Metall vom Sauerstoff ab – egal wie dünn sie sein mag.

Diesen „Öl-Lappen“ bitte nicht wegwerfen. Er wird mit der Zeit immer stärker getränkt. Dadurch ist er hervorragend geeignet, um Werkzeuge bei längerer Nichtbenutzung abzudecken.

Werden die so gereinigten Werkzeuge nun noch an einem regengeschützten, aber möglichst luftigen Ort untergebracht, dürfte Rost sich niemals zu einem ernsthaften Problem entwickeln.

3. Von Spaten über Rasenmäher bis Sägekette: Grundsätzliches zum Thema scharfe Klingen

Sehr vieles, was man im Garten nutzt, ist deshalb so hilfreich, weil es eine mehr oder weniger scharfe Schneide aufweist. Ein geschärfter Spaten beispielsweise dringt ungleich leichter ins Erdreich ein – ebenso, wie ein sorgfältig geschärftes Rasenmähermesser die Halme sauber durchtrennt, statt sie bloß durch die Auftreffwucht abzureißen.

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Das Problem an der Sache:

  • Schärfe entsteht, weil die zwei Flanken einer Schneide in einer sehr „scharfen“ Kante enden.
  • Jeder einzelne Schnitt durch ein Material rundet diesen spitzen Winkel etwas mehr ab. Die Schneide wird also immer stumpfer. Das geht umso rascher, je spitzer der Schneidwinkel ist und je abrasiver das Material.
  • Das wiederum verschlechtert nicht nur die allgemeine Arbeitsleistung, sondern kann zum Risikofaktor werden. Nicht umsonst sagen Fachleute, eine stumpfe Klinge in sei gefährlicher als eine scharfe.

Das bedeutet im Klartext: Egal wie hochwertig der Stahl, ganz gleich wie teuer Spaten, Astschere oder Säge, allein durch ordnungsgemäßen Gebrauch wird alles stumpf. Und es liegt definitiv an jedem Gärtner, den scharfen Zustand selbst wiederherzustellen.

Grundsätzlich gilt dabei: Finger weg von elektrisch angetriebenen, ungekühlten Schleifwerkzeugen zwischen Winkelschleifer, Bandschleifer und Co. Dafür gibt es gute Gründe:

  1. Der Materialabtrag mit diesen Werkzeugen ist ohne langjährige Erfahrung hoch. Dadurch ist es sehr einfach, eine Klinge binnen Sekundenbruchteilen zu ruinieren.
  2. Weil es sich um ungekühlte Werkzeuge handelt, entsteht sehr schnell eine enorme Reibungswärme. Da jeder Werkzeugstahl hinsichtlich seines Härtegrades über eine Wärmebehandlung sehr präzise eingestellt wurde, können selbst Temperaturen deutlich unterhalb von Verfärbungen oder gar Glühen die Härte ruinieren – und somit ebenfalls die Klinge.

Ein umsichtiger, verantwortungsvoller Gärtner sollte deshalb alle Schärfarbeiten ausschließlich mit Feilen und Wetzstein durchführen. Das ist zwar etwas anstrengender. Jedoch ist es unmöglich, zu viel Material abzutragen oder eine zu hohe Temperatur zu erreichen. Dann gelten die folgenden Regeln:

  • Lieber häufiger und dafür weniger schärfen als zu warten, bis ein Werkzeug völlig stumpf ist.
  • Immer am vorgegebenen Schärfewinkel orientieren. Im Zweifelsfall gibt es im Fachhandel spezielle Keile und Lehren, die einen dabei unterstützen.
  • Wenn eine Schneide beidseitig geschärft ist, dann stets auf beiden Seiten die gleiche Anzahl von Schärfbewegungen durchführen.
  • Bis auf seltene Ausnahmen wie Gartenscheren oder Sägeblätter ist es definitiv nicht nötig, eine Schneide rasiermesserscharf zu machen – egal wie viele YouTuber es in ihren Videos vormachen. Im Gegenteil, bei durch Schlag schneidenden Werkzeugen (Äxte, Beile, Rasenmähermesser, Hippen, Macheten…) bedeutet ein sehr spitzer Schneidwinkel ein besonders rasches Abstumpfen, da die Schneide auf mikroskopischer Ebene umknickt.
  • Ebenso ist es bei Gartenwerkzeugen nicht nötig, mit extrem feinen, meist sehr teuren Schleifsteinen zu arbeiten – die sind etwas für Küchen- und Gebrauchsmesser. Der Sensen-Wetzstein genügt völlig.
  • Bitte immer die gesamte Länge von Feile und Wetzstein verwenden. Sonst nutzen sie sich unterschiedlich ab.

Die Bewegung mit einem Schleifstein sollte immer so sein, als wolle man von dem Stein dünne Scheiben abschneiden.

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Dazu ein guter Rat: Es gibt zu jedem Gartenwerkzeug mindestens ein Video, in dem erläutert wird, wie es mit Wetzstein und Feile zu schärfen ist. Sowas sollte bei allen Werkzeugen, bei denen man sich nicht sicher ist, der erste Schritt des Prozesses sein.

Und es ist definitiv keine Schande, insbesondere komplexere Helfer wie Sägeketten oder generell Sägeblätter zu einem Fachmann zu geben, bevor man sie womöglich aus Unkenntnis ruiniert.

4. Egal ob Zwei- oder Viertakt: Pflege für alle Verbrennungsmotoren

Zwischen Kettensäge, Rasenmäher und Motorhacke findet sich im Arsenal vieler Gärtner so manche Maschine mit Verbrennungsmotor. Viele davon sind Zweitaktmotoren (werden also mit Kraftstoff-Öl-Gemisch betankt), andere sind Viertaktmotoren, ähnlich wie es moderne Automotoren sind. Sie werden nur mit Kraftstoff betankt, weil das Öl sich dauerhaft im Motor befindet.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um massengefertigte und qualitativ recht hochwertige Triebwerke. Die hauptsächliche Schwierigkeit besteht meistens darin, dass die Motoren nicht alltäglich genutzt werden. Mitunter bleiben sie sogar für mehrere Monate unangetastet. Dadurch können Probleme entstehen – doch erneut lässt sich absolut alles mit entsprechender Wartung verhindern.

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Tipps für Zweitaktmotoren

  • Ausschließlich freigegebenes Zweitaktöl benutzen. Herkömmliches Motoröl ist für Gemisch eher schlecht geeignet – und unbedingt das richtige Mischungsverhältnis einhalten. Dafür gibt es im Handel spezielle Mischflaschen mit Skalen.
  • Wenn die Maschine länger als ein, zwei Tage nicht benötigt wird, den Vergaser vor dem Abschalten leerfahren. Dazu den Kraftstoffhahn schließen und den Motor laufen lassen, bis er aufgrund von Spritmangel ausgeht. Gibt es keinen Kraftstoffhahn (wie etwa an den allermeisten Kettensägen), dann den Tank in einen Kanister entleeren und die Maschine so leerlaufen lassen.
  • Kanister und Maschinen voll Zweitaktgemisch nach mehrtägiger Standzeit nach Möglichkeit schütteln / schwenken, damit sich Öl und Kraftstoff wieder gut vermengen.

Tipps für Viertaktmotoren

  • Vor jedem Einsatz den Ölstand kontrollieren. Dabei muss die Maschine auf ebenem Untergrund stehen.
  • Das Motoröl ungeachtet der Nutzungshäufigkeit jedes Frühjahr gegen Frisches austauschen – die Viskosität findet sich in der Bedienungsanleitung.
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Generelle Tipps für alle Motoren

  • Trockene Filtereinsätze alle zirka zehn Betriebsstunden reinigen. Das geht durch Ausklopfen über einer Mülltonne oder (besser) mit von innen applizierter Druckluft.
  • Vor dem Nachfüllen von Öl und Kraftstoff stets den jeweiligen Tankdeckel und sein Umfeld von losem Schmutz befreien, damit davon nichts in den Tank gerät.
  • Nasse Luftfilter (Öl-Luftfilter) vor jedem Einsatz prüfen und gegebenenfalls Öl auffüllen. Dafür eignet sich herkömmliches Motor- oder Zweitaktöl.
  • Maschinen mit Metalltank sowie Kanister aus Blech stets nur gänzlich gefüllt lagern. Nicht alle sind innen makellos beschichtet. Luft kann für Rost im Tank sorgen und darüber verstopfte Kraftstoffleitungen, -filter und Motorschäden.
  • Einmal im Jahr die Zündkerze herausschrauben und ihre Spitze gründlich mit der Drahtbürste säubern.
  • Bei luftgekühlten Maschinen (praktisch alle Gartengeräte) stets auf saubere Kühlrippen des Motors achten. Sie können bei kaltem Triebwerk(!) mit Druckluft ausgesprüht werden. Bei hartnäckigerem Schmutz hilft ein Stoß aus der Bremsenreiniger-Dose samt Pinsel.
  • Zu Beginn und Ende der Gartensaison etwas säurefreies Sprühöl ins höherliegende Ende der Bowdenzüge applizieren.

Dazu noch ein Kniff für sicheres Anwerfen mit dem Reversierstarter (Seilzugstarter): So lange sachte am Seil ziehen, bis sich der Widerstand plötzlich stark erhöht. Dann das Seil aufrollen lassen und mit beherztem Zug den Motor anwerfen. Das verhindert das störende und mitunter schmerzhafte Zurückschlagen.

5. Holzstiele: Reinigen, pflegen, aufarbeiten – und Werkzeuge neu einstielen

Eine Menge Gartenwerkzeuge verwenden Stiele aus Holz. Da es sich hierbei um ein Naturmaterial handelt, kann es sowohl schrumpfen als auch quellen. Der Faserverlauf passend zur Einwirkrichtung der Kräfte bei Verwendung des Werkzeugs spielt hier eine Rolle – und mitunter kann ein Stiel brechen und muss ersetzt werden.

Wichtig ist vor allem, diese Eigenschaften des Holzes zu begreifen, weil damit nicht nur die richtige Lagerung einhergeht, sondern ebenso einige Notwendigkeiten bei Pflege und Reparatur.

Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass bei hochwertigen Gartenwerkzeugen…

  • taugliche Hölzer wie Esche oder Hickory genutzt werden;
  • alles sauber eingestielt und verkeilt bzw. geschraubt wurde;
  • das Holz mit einem (meist klaren) Schutzlack überzogen wurde.

Kurzum: Es ist also zunächst so lange nicht viel zu tun, wie Werkzeug und Stiel fest und wackelfrei miteinander verbunden sind und der Lack makellos ist. Mit der Zeit kann sich das jedoch ändern. Dann werden folgende Tipps hilfreich.

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  • Grundsätzlich sollte Holz möglichst selten nass werden und anschließend wieder trocknen. Denn bei jedem dieser Vorgänge quillt und schrumpft es. Das kann Verbindungen lockern und tut dem Holz langfristig nicht gut. Reinigen daher höchstens mit einem feuchten Lappen.
  • Wenn die Verbindung von Werkzeug und Stiel sich wackelig zeigt, dann besteht die einzige „anständige“ Lösung darin, sie mechanisch festzuziehen. Großvater-Pseudolösungen wie eine wacklige Hacke in einen Wassereimer zu stellen, wirken nur kurzfristig gegen die Symptome, nicht jedoch die Ursache.
  • Bei geschraubten Verbindungen sollte zunächst durch Nachziehen geprüft werden, ob sich vielleicht nur die Schrauben gelöst haben. Falls nicht, können Schrauben mit etwas größerem Durchmesser und Länge als Ersatz genutzt werden. Mitunter hilft es, die Schrauben zu entfernen und den Stiel etwas zu drehen, damit die Schrauben sich wieder in festes Holz hineinarbeiten können.
  • Bei verkeilten Verbindungen (wie etwa bei Beilen und Äxten) ist es nötig, einen Ringkeil aus Stahl einzuschlagen. Alternativ wird mit dem Stechbeitel das Holz in voller Breite etwas gespalten und dort ein Holzkeil eingeschlagen.
  • Beim Kauf von neuen Stielen stets auf den Faserverlauf achten. Die Holzfasern müssen parallel zur Arbeitsrichtung verlaufen. Bei einer Axt oder Hacke also möglichst parallel zur Schneide. Das ist insbesondere bei solchen Gartenwerkzeugen wichtig, mit denen in irgendeiner Form geschlagen bzw. gehackt wird.

Unbehandelte / unlackierte Stiele benötigen für ein längeres Leben einen Schutz. Auf natürlichem, günstigem Weg geht das mit Leinölfirnis. Dieser wird mit Terpentinersatz 1:1 vermischt und in mehreren Schichten mit Pinsel oder Lappen aufgetragen. Nach einigen Wochen härtet das Leinöl komplett aus und es entsteht eine robuste, wasserdichte Barriere tief im Holz.

Allgemeine Gartenwerkzeuge einstielen

Vom Rechen bis zum Spaten werden sehr viele Gartenwerkzeugstiele nicht modellspezifisch verkauft. Bedeutet, sie benötigen oft noch etwas Vorarbeit, bis sie hundertprozentig in die Aufnahme passen.

  1. Den Stiel mit korrekt ausgerichteter Maserung in das Werkzeug schieben. Falls er sich nicht ganz hineinschieben lässt, mit einem Stift markieren, bis wohin er reicht.
  2. Stiel in einem Schraubstock oder Ähnlichem horizontal einspannen. Mit dem Zugmesser hinter der Markierung und rings um den Stiel vorsichtig Material wegnehmen. Lieber häufiger probieren als versehentlich zu viel abzuhobeln.
  3. Den Stiel „satt“ in den Werkzeugkopf einsetzen. Dazu mit dem Gummihammer mehrfach auf das hintere Stielende schlagen. Das treibt durch den Impuls das Holz tief ins Metall hinein.
  4. Wenn der Stiel „trocken“ sitzt, die Schraubenlöcher markieren. Handelt es sich um ovale Langlöcher, dann die Markierung passend zur Krafteinwirkrichtung setzen: Bei ziehend genutzten Gartenwerkzeugen zum Bediener weisend, bei drückend / schiebend genutzten Geräten zum Werkzeugkopf weisend.
  5. Mit einem zur Schraube passenden Bohrer bis in die entsprechende Tiefe vorbohren. Das verhindert ein Spalten des Stiels beim Eindrehen der Schraube.
  6. Die Schraube mit einem Handschraubendreher eindrehen. Keinesfalls mit einem Akkuschrauber, dabei ist die Gefahr viel zu groß, die Schraube zu überdrehen.

Vor dem Einstielen sollte man sich zudem die Aufnahme am Werkzeug genau anschauen. Wenn sie offen ist, sodass Erdreich und Nässe eindringen können, kann es sinnvoll sein, das Ende des Werkzeugstiels neben dem Leinöl noch zusätzlich zu schützen. Ist das Öl ausgehärtet, bietet sich dafür ein für Außenanwendungen geeigneter Lack an.

Äxte und Beile sowie Hacken und ähnliche Schlagwerkzeuge einstielen

Mit diversen Gartenwerkzeugen wird eine irgendwie geartete hackende Bewegung ausgeführt. Dadurch kann ein nicht ordnungsgemäß befestigter Kopf wegfliegen und schwerste Verletzungen / Schäden verursachen. Wie es wirklich professionell geht, zeigt folgendes Video besser als es jeder geschriebene Text erklären könnte:

Übrigens: In einem weiteren Teil dieses Videos wird nach dem Einstielen detailliert gezeigt, wie Axt und Beil mit Feile und Stein geschärft werden.

6. Fazit

Mancher Hobbygärtner nutzt vielleicht Werkzeuge und Maschinen, die mitunter schon mehreren Vorgängergenerationen beste Dienste leisteten, weil sie immer sorgsam gepflegt wurden. Selbst neue Helfer können es auf ähnliche Lebensdauern bringen, wenn sie ebenfalls ein Minimum an Zuwendung erhalten – sofern sie nicht gerade zur untersten Preiskategorie gehören.

Ein bisschen Zeit verschlingt die Wartung immer. Dafür sind die Geräte jedoch nicht nur langlebig, sondern immer in bestmöglichem Zustand einsatzbereit, wenn sie gebraucht werden.