Serie „Sicher zu Hause“ „Wir sind Ansprechpartner mit Lebenserfahrung“
Ratingen · Dieter Hamm aus Ratingen ist fester Ratgeber im Aktionsbündnis Seniorensicherheit (ASS). Er gibt zum Beispiel Tipps, wie man sich sicher im Straßenverkehr verhält und achtsam durchs Leben gehen kann.
Wenn Dieter Hamm in den Erzählmodus gerät (und das geschieht ganz schnell), dann ist er nicht mehr zu bremsen. Die Menschen hören ihm sehr gern konzentriert, ja gebannt zu. So soll es sein. Denn der frühere Ratinger Feuerwehrchef engagiert sich seit vielen Jahren im Aktionsbündnis Seniorensicherheit (ASS!), das in Zusammenarbeit mit der Kreispolizeibehörde Mettmann ein üppiges Informationspaket geschnürt hat, das ältere Menschen wirklich nutzen sollten. Denn die Tipps, die Hamm und seine vielen ehrenamtlichen Kollegen bereit halten, machen das Leben leichter – und vor allem sicherer.
Hamm, selbst 75 Jahre alt, ist kein Typ, der Dinge schönreden will. Im Gegenteil: Er benennt Probleme und sagt offen und klar, dass gewisse Dinge mit fortschreitendem Alter eben nicht mehr so selbstverständlich funktionieren und ablaufen, wie man sich das vorstellt.
Das Allerwichtigste sei es, dass man sich feste Ansprechpartner suche. Das können enge Verwandte sein, Nachbarn und Freunde. Hamm geht in die städtischen Seniorentreffs und trägt viele Aspekte vor, die lebenswichtig sein können. Ein Aspekt: Wer im Straßenverkehr unterwegs ist (zum Beispiel als Fußgänger oder Radfahrer), der sollte gesehen werden – dies mithilfe von Material, das reflektiert. Das kann eine Einkaufstasche sein. Oder eine Weste. „Wichtig ist, dass die Senioren für solche Sachen sensibilisiert werden“, betont er.
Wer im engmaschigen Aktionsbündnis aktiv sein will, der muss eine kompakte Schulung durchlaufen, sich sozusagen eine solide Grundlage erarbeiten. Auch aus Sicht der Polizei ist klar: Gerade für Menschen über 60 Jahre wird die Teilnahme am Straßenverkehr immer gefährlicher. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, steigt deutlich. Auch als Opfer von Trickdiebstählen und Raubdelikten sind ältere Menschen prozentual führend.
Kann man dagegen wirklich etwas tun? Im Kreis Mettmann versucht man es mit vereinten Kräften und mit gezielten Maßnahmen, dieser statistischen Wahrheit entgegenzuwirken. „Wir sensibilisieren potenzielle Opfer und mögliche Helfer aus der Nachbarschaft und Familie für die zunehmende Gefährdung“, heißt es seitens der Polizei.
Durch Informationsveranstaltungen und Schulungen vermittelt man die nötigen Kompetenzen für einen wirkungsvollen Selbstschutz an engagierte Multiplikatoren, also die sogenannten Sicherheitspartner, zu denen auch Dieter Hamm gehört.
Bürger sollen sich, und vor
allem Schwächeren helfen können
Mit diesem einmaligen und innovativen Kooperationsprojekt habe man etwas ganz Neues versucht. Bürger sollen befähigt werden, sich und vor allem anderen, schwächeren Menschen wirkungsvoll zu helfen. Dabei müssen sie nichts Unmenschliches leisten oder Wunder vollbringen, sondern ihren gesunden Menschenverstand, ein wenig Lebenszeit und ihre großen Herzen einsetzen. Man sei stolz darauf, in einem großen Helfernetzwerk mit vielen wichtigen Institutionen und Interessierten zusammenarbeiten zu können. Die hohe Bereitschaft, engagiert anzupacken und aktive Sicherheitsarbeit auch gegen eine übersteigerte Kriminalitätsangst zu leisten, habe die Polizei sehr bestärkt: Ja, man sei auf dem richtigen Weg.
Davon ist auch Dieter Hamm überzeugt. Man könne sehr viel für die eigene Sicherheit tun – dies in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen. Ein wichtiger Ansprechpartner sei vor allem die Polizei. „Diese Botschaft gebe ich den Senioren immer wieder mit auf den Weg“, so der gelernte Schriftsetzer, der über berufliche Umwege und weitere Ausbildungen zur Düsseldorfer Feuerwehr und dann nach Ratingen wechselte.
Wer auf der Suche nach Hilfe und Hinweisen nicht unbedingt ins Internet gehen will oder kann, der sollte sich alternativ in den Seniorentreffs informieren. Dort liegen zahlreiche Broschüren mit vielen Fakten und Tipps aus. Hamm nennt sich selbst einen „Ansprechpartner mit Lebenserfahrung“.
Weitere Informationen findet man unter seniorensicherheit
-kreis-mettmann.de.