Mehr Rechte für Stromkunden
Anbieter-Wechsel soll ab April schneller möglich sein.
Berlin. Die Verbraucher können ihren Energieanbieter bei Unzufriedenheit künftig schneller wechseln. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will damit Preistreiberei bei Strom und Gas eindämmen und den Wettbewerb stärken, bestätigte eine Sprecherin gestern.
Die Kündigungsfristen sollen für Verbraucher von vier auf zwei Wochen gesenkt werden. Morgen soll das Kabinett die Neuregelung absegnen, die ab April gelten soll. Nach Angaben von Vergleichsportalen lassen sich durch Anbieterwechsel je nach Verbrauch teilweise mehr als 200 Euro pro Jahr sparen.
Der Grund: Hatten Verbraucher Ende 2008 noch die Auswahl zwischen durchschnittlich 50 Stromanbietern, so sind laut dem Vergleichsportal Toptarif aus Berlin heute vielerorts mehr als 100 Alternativen zum lokalen Versorger verfügbar.
Mit der Neuregelung wird eine schon zum Jahreswechsel angekündigte Reform konkret umgesetzt. Künftig soll der Kunde nicht nur schneller wechseln können, sondern der neue Anbieter auch schneller als bisher Strom oder Gas liefern. Nach Angaben der Bundesnetzagentur können die Verbraucher ab dem 1. April zu einem neuen Versorger zu jedem beliebigen Zeitpunkt und innerhalb von drei Wochen wechseln. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) rät, sich vor einem Wechsel bei dem bisherigen Versorger über passendere Angebote zu informieren.
Jeder Strom- und Gasversorger in Deutschland biete unterschiedliche Tarife an. Die deutschen Haushaltskunden können laut BDEW unter durchschnittlich 102 Strom- und 37 Gasanbietern auswählen. Derzeit gibt es nach BDEW-Angaben in Deutschland rund 1100 Strom- und mehr als 800 Gasversorger.