Preisvergleich: Unser Strom ist besonders teuer
Für Energie müssen die Deutschen viel bezahlen. Ganz vorn bei den Preisen liegt der Nachbar Dänemark.
Hamburg. Den Verdacht hatten viele Verbraucher schon lange: Energie ist in Deutschland teurer als anderswo. Nun hat sich der Verdacht erhärtet: Nach einer unabhängigen Studie des Beratungsunternehmens Energy Advice für den Hamburger Energie-Informationsdienst EID rangiert Deutschland bei den Strom- und Gaspreisen im oberen Drittel der in Europa üblichen Preise. So landete die Bundesrepublik unter zwölf untersuchten Ländern bei den Strompreisen auf Platz vier, bei den Gaspreisen auf Rang fünf. Darin enthalten sind alle Steuern und Abgaben, fremde Währungen wurden in Euro umgerechnet. Bei den Gaspreisen hatten die deutschen Verbraucher zum Jahresanfang mit 12 Prozent den zweithöchsten Anstieg zu verzeichnen. Das lag auch an der Mehrwertsteuer. In Großbritannien stiegen die Preise wegen Nachholbedarfs um 40 Prozent. Dennoch haben die Briten mit 4,49 Cent pro Kilowattstunde (kWh) weiterhin die niedrigsten Haushaltspreise unter den zwölf Ländern. Deutschland liegt mit 6,49 Cent/kWh nach Dänemark (8,17), Schweden (8,06), Italien (7,12) und Holland (6,65) auf Platz fünf.
Finnen zahlen am wenigsten für ihren Strom
Auch bei den Strompreisen liegt Deutschland mit 21,03 Cent/kWh in der Spitzengruppe. Im Vergleich dazu kostete Strom im billigsten Land Finnland nur 11,61 Cent/kWh - also fast die Hälfte. Franzosen wurden dank Atomstrom nur 12,41 Cent/kWh berechnet. Am meisten müssen Verbraucher in Dänemark (24,67 Cent/ kWh), in den Niederlanden (23,42) und Italien (23,29) bezahlen. Die Dänen zahlen die höchsten Energiesteuern in Europa, Briten keine. DiscountDirektvertrieb: Der Energieriese Eon steigt mit Discount-Angeboten ins bundesweite Strom- und Gasgeschäft ein. Die Preise für Strom sollen fünf bis sechs Prozent billiger als bei den örtlichen Stadtwerken sein. RWE will folgen.