Strom: Das Einsparpotenzial ist riesig
Der Verbrauch von Standby-Geräten soll 2010 auf 0,5 Watt pro Stunde sinken.
Berlin. Energiesparen lohnt sich. Wie groß tatsächlich das Einsparpotential ist, hat jetzt der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in einem "Weißbuch Energie-Intelligenz" vorgerechnet.
So könnte durch den Einsatz einer intelligenten bedarfsabhängigen Steuerung von Elektromotoren, moderne Beleuchtung und effiziente Kühl- und Gefriergeräte der Stromverbrauch um rund 60 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden. Damit wären in Deutschland 24 Kraftwerke mittlerer Größe überflüssig.
Dabei geht es nicht nur um den Einsatz von modernen, umweltschonenden Energiesparlampen. Würden nur selbe genutzt, könnte dies 7,5 Milliarden Kilowattstunden und 4,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen.
Bei Haushaltsgeräten ist das Einsparpotential bei ihrem derzeitigen Bedarf von etwa 33 Milliarden Kilowattstunden noch größer. Das ist gut ein Drittel des gesamten privaten Stromverbrauchs in Deutschland. Nötig sei der Austausch der vielen alten Geräte gegen neue mit der jeweils höchsten Energieeffizienz-Klasse (die durchschnittliche Nutzungsdauer bei Geschirrspülern liegt bei zwölf Jahren und bei Gefriergeräten bei 17 Jahren).
Dennoch kauften nur fünf Prozent der Kunden solche Kühlschränke. Zwei Drittel der 2007 gekauften Kühlgeräte waren dagegen billigere Stromfresser. Das gelte auch für Waschmaschinen oder Geschirrspüler. Galten bisher Standby-Geräte wie Fernseher oder Radio, als Stromfresser, so sei dies bei neuen Modellen keineswegs mehr der Fall. 2010, das ist das Ziel der Elektro-Industrie, soll der Standby-Verbrauch nur noch bei 0,5 Watt pro Stunde liegen.
Viel Energie lässt sich bei Netzteilen und Ladegeräten für Handy oder Rasierer einsparen. Diese sind häufig klobig und brauchen viel Strom, was sich an ihrer Erwärmung zeigt. Europaweit, so rechnet der ZVEI, sind davon 1,8 Milliarden Geräte in Betrieb. Dabei sind die modernen Netzteile um 80 Prozent leichter und brauchen entsprechend weniger Energie.
Bei der Heiz- und Warmwasserenergie liegen ebenfalls enorme Einsparmöglichkeiten. Der Austausch von einfachen hydraulischen Durchlauferhitzern gegen elektronisch geregelte brächte eine Ersparnis von 1,8 Milliarden Kilowattstunden.