Richtige Entspannung am Arbeitsplatz
Arbeitnehmer sollten auf die Warnsignale des Körper hören und reagieren.
Bergisch-Gladbach. Schlechte Luft, hoher Lärmpegel, permanente Anforderungen, Zeitdruck, Angst um den Job - die Belastungen am Arbeitsplatz sind vielfältig, egal ob im Büro, am Fließband oder an der Supermarktkasse. Doch Dauerbelastung führt zu Gereiztheit, Unausgeglichenheit, Müdigkeit. Irgendwann lässt die Aufmerksamkeit nach. Leistungseinbußen, ein erhöhtes Unfallrisiko und Gesundheitsgefahren sind die Folgen. Damit es soweit gar nicht erst kommt, ist auch am Arbeitsplatz ab und zu Entspannung notwendig.
Auf akute Belastungen reagiert der Körper meist schnell. "Schwitzende Hände, Pulssteigerungen, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Konzentrationsverlust sind deutliche Warnzeichen", sagt Lothar Jux, professioneller Gesundheitsberater in Bergisch-Gladbach. Sehr häufig kommen Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich hinzu.
"Im Idealfall sollte man auf diese Signale sofort regieren und gegensteuern", rät Anni Braun, Psychotherapeutin aus Wöllstein. Bewegung sei das A und O: "Durch Treppauf- und Treppab-Rennen, durch Jogging auf der Stelle oder durch Schattenboxen wird Adrenalin abgebaut." Wenn dabei kurz und intensiv gelüftet wird, sei das umso besser. Und damit sich die klassische Schulter-Verspannung gar nicht erst festsetzt, empfiehlt sie eine kurze Lockerungsübung: Die Schultern werden hochgezogen, kurz angehalten und wieder losgelassen. Oder die Schulterblätter werden nach hinten zusammengedrückt und dann wieder lockergelassen.
Über die psychische Anforderung hinaus bringt jeder Beruf ganz unterschiedliche körperliche Belastungen mit sich. Wer etwa stundenlang steht, empfindet es als Wohltat, zwischendurch ein paar Minuten die Füße hochzulegen. Wer wiederum nur am Bildschirm sitzt, entspannt die Augen schon dadurch, dass er den Blick ausgiebig aus dem Fenster schweifen lässt. Um eine solche kurze Entspannungspause einzulegen, muss man nicht erst warten, bis sich der Körper meldet. "Sinnvolle Intervalle können durch den Abschluss von einzelnen Arbeitsphasen vorgegeben werden", sagt Michael Ertel, Stressforscher bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.