Empfindlicher Modeliebling Strumpfhosen richtig stylen, anziehen und waschen: so geht's

Berlin · Es gibt Outfits, da braucht es sie: Je nach Anlass ist Strumpfhose aber nicht gleich Strumpfhose. Was Sie über den modischen Dauerbrenner wissen müssen - von DEN-Angaben bis zum passenden Schuh.

Strumpfhosen richtig stylen, anziehen und waschen: so geht's
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Strumpfhosen richtig stylen, anziehen und waschen: so geht's

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Wenn der Winter vorbei ist und die Temperaturen langsam steigen, wandern dicke Wollstrumpfhosen wieder in die Schublade. Doch für luftigere Kleider und Röcke ist es ohne zusätzliche Schicht oft noch zu frisch. Strumpfhosen bleiben deshalb auch in der Übergangszeit ein fester Bestandteil der Garderobe. Doch welches Modell passt wann, und worauf sollte man beim Kauf achten? Ein kleiner Leitfaden, der alle wichtigen Fragen klärt.

Welche Strumpfhosentrends sehen wir aktuell?

Die Strumpfhose erlebt zurzeit wieder einen Fashion-Moment - auch weil Kleider und Röcke beliebt sind: „Bei den Mustern liegt Spitzenoptik vorn, bei den Farben sind es eher gedeckte Farben und Erdtöne. Auch Modelle mit Applikationen sind noch im Trend, vor allem im hochpreisigen Segment“, sagt Daniela Goeller, Professorin für Kulturgeschichte und Theorie der Gestaltung an der AMD Akademie Mode & Design.

Mode-Tipp: Während Klassiker in Schwarz Dauerbrenner sind, sollten hautfarbene Strumpfhosen lieber im Kleiderschrank bleiben.

Welche Schuhe kombiniert man zu welcher Strumpfhose?

Wie so oft in der Mode, lautet die Regel auch hier: Man kann tragen, was gefällt. Selbst Pumps, die vorne offen sind und Riemchensandalen dürfen zur Strumpfhose getragen werden.

Für Goeller gibt es aber ein No-Go: „Das Einzige, das gar nicht geht, sind Sneaker zur Strumpfhose - da war ich mir mit meinen Studierenden einig.“

Wie verhindert man, dass Strumpfhosen rutschen?

Das kennen wohl alle Strumpfhosenträgerinnen: Es rutscht und man ist die ganze Zeit dabei, hier und da zu ziehen und zu zupfen. Mit ein paar Tricks kann man das jedoch vermeiden. Dafür sollte man zunächst zur richtigen Größe greifen: Zu kurze Modelle rutschen eher. Zudem helfen breite Bündchen am Bauch für einen sicheren Sitz.

Extra-Tipp: Wenn es trotzdem noch rutscht, kann man entweder eine Unterhose oder eine abgeschnittene zweite Strumpfhose über das rutschende Modell ziehen - das gibt Halt.

Wie findet man die passende Strumpfhosengröße?

Im Zweifel hilft hier ausprobieren tatsächlich am besten. Auch wenn es bei den meisten Herstellern Tabellen gibt, passen die Angaben nicht immer auf den eigenen Körper. Wer zum Beispiel recht schlank ist, aber lange Beine hat, wird dieselbe Größe brauchen, wie jemand mit eher kurzen, aber muskulöseren Beinen.

Für Feinstrumpfhosen gilt: Lieber eine Nummer zu groß als eine zu klein kaufen.

Wie wäscht man Strumpfhosen am besten?

„Üblicherweise sollen Strumpfhosen in einem Pflegeleicht-Programm gewaschen werden“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Je höher die Drehzahl beim Schleudern, desto geringer zwar die Restfeuchte - aber desto höher die mechanische Belastung.

„Bei synthetischen Textilien wie Nylonstrumpfhosen genügen niedrige Schleuderzahlen.“ Zudem rät er dazu, einen Blick auf das Textilpflegeetikett zu werfen.

Was hat es mit den DEN-Angaben auf sich?

Die Angabe ist eine Abkürzung für das französische Wort „Denier“ und gibt die Garnstärke an. Je niedriger die Zahl, desto transparenter das Modell. Bis 20 DEN sind Strümpfe transparent, bis 50 DEN semi-blickdicht und darüber gelten sie als blickdicht.

Mit welchen Tricks vermeidet oder repariert man Laufmaschen?

Mittlerweile gibt es Modelle, bei denen Laufmaschen keine Chance haben. Sollte es doch mal dazu kommen, muss man sagen: Wirklich reparieren lassen sich die Risse nicht. Man kann aber im Akut-Fall Haarspray oder transparenten Nagellack über das Loch geben, um es für den Moment nicht größer werden zu lassen.

Ansonsten gilt beim Anziehen: Vorsicht mit langen Nägeln und scharfkantigen Ringen. Bei teuren Modellen kann es sich sogar lohnen, dünne Handschuhe beim Überstreifen zu tragen.

Schon gewusst? Strumpfhosen waren mal Männerkleidung

Schon im 14. Jahrhundert trugen Männer Beinkleider, die heutigen Strumpfhosen ähnelten - damals aus Leinen, Wolle oder sogar Leder und meist umständlich zusammengenäht.

Die Strumpfhose, wie wir sie heute kennen, wurde erst in den 1960er Jahren durch Designerin Mary Quant zum Modehit gemacht. „Sie hat in den 1960er Jahren mit ihren Miniröcken und dazu passenden knallbunten Strumpfhosen eine Moderevolution ausgelöst“, sagt Daniela Goeller.

© dpa-infocom, dpa:250422-930-458850/1

(dpa)