Auch fremde Tiere im Notfall am besten zum Tierarzt bringen

Berlin (dpa/tmn) - Wer ein verletztes Tier findet, ist oft etwas ratlos. Man kann und sollte aber helfen, so gut es geht, sagt Ursula Bauer vom Verein Aktion Tier. Ist das Leben eines Tieres akut bedroht, dürfe man normalerweise die Feuerwehr rufen.

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Beispielsweise sei ein im Winter auf einem Weiher festgefrorener Schwan ein Fall für die Feuerwehr, weil das Tier mit Sicherheit sterben würde, erklärt Bauer. „Aber wegen eines angefahrenen Hundes, den man selbst leicht einsammeln und zum Tierarzt bringen kann, wird die Feuerwehr nicht ausrücken.“

Wer helfen will, sollte das Tier in solchen Fällen so schnell wie möglich selbst zum Tierarzt bringen. „Man sollte das verletzte Tier in ein Handtuch oder eine Decke wickeln und dann vorsichtig im Auto verstauen.“ Verletzte kleine Wildtiere wie Vögel oder Igel transportiert man am besten in einem kleinen Pappkarton. Damit das Tier darin nicht hin und her rutscht, polstern Helfer ihn idealerweise mit einem Handtuch oder Toilettenpapier.

Aber: Wenn nicht klar ist, wer die Rechnung bezahlt, kann der Tierarzt die Behandlung verweigern. „Der Helfer muss folglich damit rechnen, dass er für die Notbehandlung bezahlen muss“, erklärt Bauer. Ist der Patient ein Haustier mit Mikrochip, kann darüber der Halter gefunden und informiert werden. „In der Regel sind die Besitzer froh, dass man sich um das verletzte Tier gekümmert hat, und bezahlen die Tierarztrechnung.“ Bei verletzten Wildtieren sei es wichtig, eine spezialisierte Klinik anzufahren. Einige solcher Kliniken behandeln Wildtiere auch kostenfrei. Außerdem gibt es in einigen Großstädten einen Tiernotruf.