Nachhaltiger Leben „Bio“ hat bei Katzenstreu nichts zu bedeuten
Frankfurt · Wohnungskatzen verbrauchen jede Menge Streu. Viele der Hersteller werben mit Bioqualität - doch das Prädikat ist hier nichts wert. Wer wirklich nachhaltig kaufen will, sollte auf etwas anderes achten.
Die meisten in Deutschland verkauften Katzenstreu bestehen aus mineralischen Rohstoffen, meist aus Bentonit. Hierbei handelt es sich um ein Gestein aus verschiedenen Tonmineralien. Das daraus hergestellte Streu bindet den Urin in Klumpen und ist damit besonders saugfähig. Ideal eigentlich.
„Bio“ heißt bei Katzenstreu nichts
Soweit so gut, doch: Bentonit und Co. haben eine schlechte Klimabilanz. Produkte aus Tonmineralien tragen zwar häufig die Vorsilbe „Bio“ im Namen oder sind als „100 Prozent Naturprodukt“ deklariert. Doch Vorsicht: Das Prädikat „Bio“ ist bei Katzenstreu nicht geschützt, so Karen Richterich vom Verbraucher-Magazin „Öko-Test“.
Ton ist zwar ein Naturprodukt, der Abbau und die Verarbeitung sind jedoch energieintensiv. Häufig stammen die Produkte von weit her, zum Beispiel aus Kanada. Zudem entsteht bei der Entsorgung von Bentonit in der Müllverbrennung Schlacke, die auf eine Deponie muss.
Die bessere Alternative: Pflanzenfasern
Doch es gibt eine nachhaltigere Alternative: „Öko-Test“ empfiehlt Katzenstreu aus Pflanzenfasern. Auch Streu aus Holzpellets ist im Handel erhältlich.
Ihr Vorteil mit Blick auf die Nachhaltigkeit: Für die Herstellung von Streu aus Holz- oder Pflanzenfasern wird im Vergleich zu Bentonit weniger fossile Energie verbraucht. Häufig handelt es sich dabei um getrocknete und gepresste Holzpellets oder Reste aus der Getreideproduktion. Sie verbrennen in der Müllverbrennung vollständig.
Ein kleines Opfer müssen Katzenhalter für die Umwelt allerdings bringen: Die Öko-Streu-Produkte sind weniger saugstark.
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