Dalmatiner: Wissenswertes über diese Hunde
Berlin (dpa/tmn) - Ziemlich hübsch, voller Energie und sehr anhänglich: Dalmatiner sind richtig gute Kameraden, wenn sie vom Halter die nötige Aufmerksamkeit bekommen.
Die Hunderasse mit den charakteristisch schwarzen Punkten im weißen Fell ist vor allem durch Perdita, Pongo und Prince aus dem Disney-Film „101 Dalmatiner“ bekannt geworden.
Wer sich überlegt, einen solchen Hund zuzulegen, sollte allerdings wissen, was auf ihn zukommt - anderenfalls kann das Abenteuer Haustier auch schiefgehen.
1. Dalmatiner brauchen viel Zeit und Zuwendung: „Wenn man genügend Zeit für sie hat, sind diese Hunde ideale Haustiere,“ sagt Nina Müller vom Verein „Dalmatiner in Not“. Denn Dalmatiner sind sehr agil und bewegungsfreudig. Diesen Bedürfnissen muss der Halter gerecht werden können. „Wer sich selbst nicht gerne bewegt und zudem wenig Freizeit für den Hund hat, sollte sich ein anderes Tier aussuchen“, rät Melitta Töller von der Tierschutzstiftung Vier Pfoten.
2. Der ehemalige Kutschenbegleithund hat seinen eigenen Kopf:Ursprünglich wurde der Dalmatiner als Arbeitshund gezüchtet und lebte mit den Pferden, entweder unterwegs mit der Kutsche oder im Stall. Deshalb hat dieses Tier nur wenig Jagdtrieb. Wildernde Hunde wären nicht bei der Kutsche geblieben. Das heißt aber nicht, dass ein Dalmatiner kein Temperament besitzt: In Gefahrensituationen verlässt er sich am liebsten auf sein eigenes Urteilsvermögen.
3. Stadtwohnung oder Haus mit Garten - beides ist möglich: Der Hund fühlt sich auch in einer Wohnung wohl, vorausgesetzt man hat eben genug Zeit, um mit ihm spazieren zu gehen. Denn auch ein großer Garten ersetzt keine Gassirunde. Dalmatiner lieben es zum Beispiel, neben dem Fahrrad herzulaufen oder beim Joggen mitzuhalten. Und im Training wollen sie auch bleiben: „Ein laufgewöhnter Hund muss wie ein Sportler täglich ausgiebige Runden drehen dürfen“, sagt Jürgen Rotsch, Züchter aus Gramzow (Brandenburg) und Vorsitzender des Dalmatiner Vereins Deutschland. Sonst bekommt der Vierbeiner schlechte Laune und stellt womöglich Unsinn an.
4. Ein Dalmatiner ist ein toller Familienhund:Das gilt, solange er nicht neben dem Sandkasten sitzen muss oder am Spielplatzzaun angebunden wird. Die Familie ist das Rudel, ein Dalmatiner will am Geschehen teilhaben. Ist er mit von der Partie, „können Kinder auch fast alles mit dem Hund anstellen“, sagt Rotsch, der selbst fünf Kinder hat. Selbstverständlich muss der Nachwuchs den Umgang mit dem Tier lernen und es dementsprechend respektvoll behandeln. „Der Hund muss frühzeitig seinen Platz als Rangniedrigster im Rudel eingenommen haben,“ erklärt Töller. „Sonst verhält sich der Dalmatiner den Kindern gegenüber dominant.“
5. Die Fellpflege ist unproblematisch:Die kurzhaarige Hunderasse hat ein dichtes und leicht glänzendes Fell. Wer will, kann sein Tier zweimal pro Woche bürsten. Wirklich nötig ist das aber nicht. Allerdings: „Wer glaubt, ein kurzhaariger Hund ist gleichbedeutend mit weniger Haarproblemen, täuscht sich“, sagt Töller. Dalmatiner haaren ganzjährig, und das heißt: „Überall da, wo sich der Hund bewegt, sind auch die kleinen weißen Haare zu finden,“ erklärt Nina Müller.
6. Hündin oder Rüde. Diese Unterschiede gibt es:Allgemein gelten Hündinnen als leichter erziehbar als Rüden. „Sie sind etwas kleiner und fauler“, sagt Müller. „Zwei Mal im Jahr sind sie läufig und dann in dieser Zeit hormonbedingt zickig und launisch,“ ergänzt Rotsch. Rüden sind dagegen oft dominanter.
7. Die Lebenserwartung ist für einen Hund normal: Dalmatiner werden im Durchschnitt etwa 12 Jahre alt. „Es gibt aber auch welche, die es bis ins 16. Lebensjahr geschafft haben,“ sagt Rotsch.
8. Zwei Krankheiten sind typisch: Wie viele Hunde mit weißer Fellfarbe sind auch Dalmatiner anfällig für angeborene Taubheit. Der Grund dafür ist sehr wahrscheinlich erblich bedingt. Nur Hunde mit gesundem Gehör werden zur seriösen Zucht zugelassen. Und anders als andere Hunderassen sondern Dalmatiner die Harnsäure nicht über die Haut ab. „Deshalb riechen sie auch nicht, wenn sie nass sind“, sagt Rotsch. Dalmatiner scheiden die Säure mit dem Urin aus. Das führt aber immer wieder zu Harnsteinbildungen. Halter sollten dann mit dem Tierarzt besprechen, ob sie vielleicht das Futter wechseln sollten.