Von Zeitpunkt bis Kosten Das müssen Halter über die Kastration bei Katzen wissen

Berlin. Überall in Deutschland sind Streunerkatzen unterwegs. Das Problem verschärft sich, wenn nicht kastrierte Hauskatzen auf Streuner treffen - beide paaren sich. Halter tun gut daran, ihr Tier kastrieren zu lassen, sagt Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft.

Foto: dpa

Ab vier Monaten ist ein guter Zeitpunkt für die Operation, sagt Schrudde. Das sei in der Regel vor der ersten Rolligkeit. Das Problem bei nicht kastrierten Katzen: Sie haben einen größeren Radius und entfernen sich weiter vom Zuhause als kastrierte Tiere. So sind sie auch an stark befahrenen Straßen unterwegs und haben ein größeres Verletzungsrisiko.

„Das ist Abwägungssache“, sagt Schrudde. Wer eine alte, kranke Katze zu Hause hat, die sehr träge ist, muss sie nicht unbedingt kastrieren lassen. Bei gesunden Tieren besteht aber immer das Risiko, dass die Katze doch mal entwischt. Das kann zum Beispiel passieren, wenn der Halter im Urlaub ist und jemand anderes auf die Katze aufpasst, der sie nicht so gut kennt.

Es handelt sich um unterschiedliche Operationen. Bei der Sterilisation durchtrennt der Arzt den Tieren nur die Ei- beziehungsweise Samenleiter. Die Hormonproduktion läuft also weiter. Bei der Kastration werden dagegen die hormonbildenden Geschlechtsdrüsen komplett entfernt - bei der Katze sind das die Eierstöcke, manchmal auch die Gebärmutter, bei Katern die Hoden.

Manche Katzen legen nach der OP an Gewicht zu - weil sie weniger stromern und oft bequemer sind. Solange Halter die Futtermenge entsprechend anpassen, ist das aber kein Problem. Eine weitere Nebenwirkung kann sein, dass die Tiere inkontinent werden. Laut Schrudde passiert das aber selten.

Das hängt davon ab, welchen Satz der Tierarzt nach der Gebührenordnung abrechnet. Als groben Richtwert müssen Halter bei Katern zwischen 80 und 85 Euro einkalkulieren, bei Katzen sind es um die 140 Euro, da der Eingriff komplizierter ist. dpa