Der Schlüssel zu den Launen der Kaninchen

Wer sein Haustier nicht nur streicheln, sondern verstehen will, sollte auf die Körpersprache achten.

Mainz. Sie sind klein, haben ein kuscheliges Fell und zählen in Deutschland zu den beliebtesten Haustieren: Kaninchen. Die Nager sind nicht ohne Ansprüche: Sie wollen mindestens zu zweit leben, brauchen viel Platz zum Spielen und Laufen, den ganzen Tag Heu zum Knabbern und einen Menschen, der sie auf Wunsch streichelt, erläutert Patricia Kaulfuß, Tierärztin in Mainz und selbst Besitzerin zweier Kaninchen.

Doch woran können Halter erkennen, ob es dem kleinen Vierbeiner gut geht? Mit Tönen machen diese Tiere nur selten auf sich aufmerksam. Sie glucksen manchmal, wenn sie sich wohlfühlen. Fauchen und Knurren gehört auch zu ihrem Repertoire, ebenso wie lautes Schreien. „Dann sind sie aber in größter Panik“, sagt Kaulfuß.

Ein deutlicher Hinweis auf Kaninchens Laune sind seine Ohren. Hängen sie herum, entspannt das Tier. Bei Aufmerksamkeit richtet es seine Löffel auf. Es dreht die Ohrmuscheln in die Richtung, in die es hören will. Ein ganz schlechtes Zeichen ist es, wenn das Kaninchen die Ohren flach anlegt. Es kann so seine Unterwürfigkeit zeigen, aber auch schlechte Laune. „In diesem Fall sollte man das Tier in Ruhe lassen, es könnte die Warnung kurz vor einem Biss sein“, empfiehlt die Tierärztin Margrit Rogalla.

Ebenfalls kein gutes Zeichen ist das Klopfen mit den Hinterbeinen. Dann hat ein Kaninchen Angst und warnt seine Artgenossen. Heimtiere können so auch ihren Ärger ausdrücken. Geht es dem Kaninchen gut, schmust es ausgesprochen gerne. Mit seinem Kopf oder seiner Nase stupst es seinen Menschen sanft an, wenn es Streicheleinheiten möchte. Ist es genug, stößt es die Hand weg. Ein gut gelauntes Kaninchen hüpft gerne herum, schlägt Haken und springt auch schon mal vor Übermut auf den Tisch. Bis zu 1,50 Meter hoch können manche Kaninchen springen.