Tierschützer: Keine echten Osterhasen schenken
Karlsruhe (dpa) - Lebende Kaninchen sind nach Ansicht von Tierschützern keinesfalls als Osterüberraschung geeignet. Die anspruchsvollen Tiere sollten nicht unbedacht gekauft werden.
„Leider werden vor allem kleine Heimtiere wie Kaninchen oft unüberlegt gekauft und in vielen Fällen nicht artgerecht gehalten“, sagt der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg, Herbert Lawo. „Die Folge ist entweder, dass man die Tiere bald wieder loswerden will oder aber sie irgendwo abgestellt auf dem Balkon, in der Garage oder im Keller vor sich hin vegetieren.“
Die nicht nur zu Ostern gern mit Hasen verwechselten Kaninchen brauchen nach seinen Worten unbedingt Artgenossen, täglich ausreichende Bewegung, viel Auslauf mit Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten und abwechslungsreiche Nahrung. „Außerdem nagen und graben Kaninchen gerne - mit anderen Worten: Sie sind als 'Schmusehasen' für Kinderzimmer überhaupt nicht geeignet.“
Die Tierheime seien übervoll mit ungewollten, abgegebenen oder ausgesetzten Kaninchen und anderen Kleintieren, betonte Lawo. Er forderte ein Umdenken. Ein erster Schritt wäre etwa, konsequent auf Spontankäufe und Geschenke zu verzichten, auch wenn die Kinder noch so hartnäckig auf einen „echten Osterhasen“ bestehen.