Von Platzbedarf bis Budget Eier vom eigenen Bauernhof: Hühner im Garten halten

Landsberg (dpa/tmn) - Stammt das Frühstücksei von eigenen Hühnern, schmeckt es noch einmal so gut. Darin sind sich viele Halter einig.

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„Eine ausgewogene, natürliche Fütterung und artgerechte Haltung führt zu gesunden und wunderbar aromatischen Eiern, die mit gekauften Eiern aus dem Supermarkt nicht zu vergleichen sind“, sagt Michael von Lüttwitz aus Landsberg. Er ist langjähriger Rassegeflügelzüchter und Autor eines Tierratgebers.

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Wie viele Hühner eine Gruppe haben sollte, hängt vom Platz und vom Budget ab. „Grundsätzlich sollte man mindestens zwei Hühner halten, aber empfehlen würde ich eine Gruppe aus einem Hahn und drei bis sechs Hennen“, sagt von Lüttwitz. Falls Nachbarn sich vom morgendlichen Krähen des Gockels gestört fühlen, könne auch auf einen Hahn verzichtet werden. „Dieser beeinflusst nicht die Legeleistung der Hennen.“

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Eine reine Hennenhaltung kann rechtlich nicht beanstandet werden, das Krähen eines Hahns allerdings schon. „Aber Halter können ja auch versuchen, Nachbarn zu integrieren, zum Beispiel indem sie Kindern erlauben, die Tiere zu füttern.“

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Auch Wolfgang Terwege, Vorsitzender des Landesverbands Rheinischer Rassegeflügelzüchter, rät dazu, frühzeitig mit den Nachbarn zu reden. Bevor es Ärger gibt, sollte man das Gespräch mit ihnen suchen.

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Huhn ist nicht gleich Huhn. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben und Größen - dasselbe gilt für ihre Eier. „Araucanas zum Beispiel legen grüne Eier. Beliebt ist aber auch die Marans-Rasse aus Frankreich, deren Eier schokoladenfarben sind“, erläutert von Lüttwitz. Insgesamt gibt es hierzulande etwa 250 Hühnerrassen.

Menschen mit einem etwas kleineren Garten sollten sich für Zwerghühner entscheiden - diese sind schon mit wenig Platz zufrieden, sagt Prof. Theo Mantel. Der Ehrenpräsident der Bundestierärztekammer ist selber erfahrener Hühnerhalter.

Wichtig bei der Hühnerhaltung ist auch die Einrichtung des Stalls: Mantel zufolge sollte der Stall mit erhöhten Sitzstangen, einem Kotbrett, Legenestern sowie Tränken und Futtergefäßen ausgestattet sein. „Außerdem sollten Hühner über zwölf Stunden hinweg bei Helligkeit fressen können. Ist das nicht möglich, verschlechtert sich ihre Legeleistung.“

Für den Winter empfiehlt er daher künstliches Licht. „Der Stall sollte auch so gebaut sein, dass keine Zugluft hinein gelangt. Trockene Kälte schadet den Hühnern nicht, Feuchtigkeit ist allerdings problematischer.“ Auch Terwege rät dazu, feuchtigkeitsdurchlässige Holzfußböden im Stall zu verwenden und nicht etwa wasserabweisende Spanplatten.

Der Auslauf der Hühner kann nicht groß genug sein, aber grundsätzlich reichen 20 Quadratmeter für eine kleinere Gruppe aus, meint Terwege. Von Lüttwitz ergänzt: „Wenn der Auslauf mit Bäumen und Sträuchern durchsetzt ist, vermittelt das den Tieren Sicherheit, und sie können in Ruhe im Laub oder Gras nach Fressbarem scharren.“

Obst fressen Hühner besonders gern. Als Futter eignen sich laut von Lüttwitz aber auch Salat- und Kohlblätter, Gras, Brennnesseln und Löwenzahn. Zusätzlich sollten die Hühner entweder morgens ein Weichfutter mit Schrotfutter oder ganztätig Schrotfutter bekommen, abends reiche eine Körnerration, so von Lüttwitz. „Damit die Hühner Eierschalen produzieren, können Halter ihnen auch etwas Muschelkalk zur Verfügung stellen.“

Literatur:

Michael von Lüttwitz. Hühner halten: Das Rundum-Sorglos-Paket, Gräfe und Unzer, 64 Seiten, 8,99 Euro, ISBN-13: 9783833848469