Mehr Schutz gefordert Grasfrosch ist „Lurch des Jahres“

Mannheim (dpa) - Braun statt grün: Der Grasfrosch ist im Unterschied zu seinen Verwandten bräunlich bis gelblich gefärbt. Nun wurde er zum „Lurch des Jahres“ gekürt.

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Der Grasfrosch sei in Deutschland noch weit verbreitet und vielerorts häufig, teilte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in Mannheim mit. „Allerdings ist es gerade bei dieser Amphibienart zu starken Bestandsrückgängen gekommen“, sagte DGHT-Vizepräsident Axel Kwet. Intensive Landwirtschaft sowie Siedlungs- und Straßenbau bedrohten die Lebensräume des Grasfroschs.

Die vermeintliche Allerweltsart (wissenschaftlicher Name: Rana temporaria) stehe in den regionalen Roten Listen der meisten Bundesländer auf der Vorwarnliste - in drei Bundesländern gelte sie gar als „gefährdet“, sagte Kwet. Der Name des Grasfroschs bezieht sich auf seinen bevorzugten Lebensraum in Wiesen und Wäldern.

Charakteristisch für den Bodenbewohner ist ein dunkelbrauner Schläfenfleck seitlich am Kopf - im Unterschied zu seinen bekannteren grünen Verwandten, den Wasserfröschen mit ihren lauten Quakkonzerten.

In freier Natur werden Grasfrösche selten zehn Jahre alt - die meisten sterben früher aufgrund vieler Feinde wie Greifvögel, Molche, Störche oder Marder. Sie selbst ernähren sich von Insekten. „Gerade in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die einst großen Grasfroschbestände mit Laichplätzen zurückgegangen. Die Populationen sind mancherorts fast zusammengebrochen“, sagte Kwet. Er fordert bessere Schutzmaßnahmen an Straßen sowie mehr Laichgewässer.

Die DGHT benennt seit 2006 das Reptil oder den Lurch des Jahres. Zum Start war dies die Waldeidechse, aktuell ist es die Blindschleiche.