Tierklinik aufsuchen Nicht immer bemerken Halter Epilepsie beim Hund
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Auch Tiere können unter Epilepsie leiden. Sie zählt sogar zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems bei Hunden. Haltern fallen die Symptome nicht immer auf, etwa wenn die Anfälle nur einzelne Körperstellen betreffen.
Meist zucken die Lefzen oder einzelne Muskeln. Häufiger sind aber generalisierte Anfälle, die sich über den ganzen Körper ausbreiten, erläutert der Bundesverband Praktizierender Tierärzte.
Normalerweise kündigt sich ein Anfall durch leicht verändertes Verhalten an: Die Hunde sind unruhig, speicheln und bellen mehr. Der eigentliche Anfall beginnt dann sehr plötzlich mit einer Versteifung der Muskulatur. Die Hunde fallen mit ausgestreckten Beinen um und verlieren das Bewusstsein. Halter können in diesem Moment nichts tun. Meist ist nach zwei Minuten alles vorbei. Nach dem Anfall sind die meisten Tiere in der Regel erschöpft und benommen, manche kämpfen noch Stunden später mit neurologischen Ausfällen.
Besonders schlimm leiden Hunde, die mehrere Anfälle innerhalb eines Tages haben: Hier kann es zu bleibenden Hirnschäden kommen. Diese Hunde sollten Halter sofort in die Tierklinik bringen.
Der Tierarzt kann Epilepsie im Ausschlussverfahren feststellen. Durch MRT oder CT kann er überprüfen, ob eventuell ein Hirntumor für die Epilepsie verantwortlich ist. Möglich ist aber auch eine genetisch bedingte Epilepsie. Nachgewiesen werden konnte sie zum Beispiel bei der Rasse Rhodesian Ridgeback. Genetische Epilepsien sind nicht heilbar. Mit Medikamenten kann man aber versuchen, die Anfälle zu kontrollieren und abzuschwächen. Bei optimaler Therapie können die meisten Hunde genauso alt werden wie gesunde Artgenossen.