Unter Einzelgängern: Katzen sind zu zweit nicht immer glücklicher
Wetzlar (dpa/tmn) - Katzen sind Einzelgänger und fühlen sich in Gesellschaft von Artgenossen nicht wohler. Wenn sich mehrere Tiere ein Revier teilen müssen, kann es zu Rivalitäten kommen.
Katzen leiden oft unbemerkt, wenn sie die Wohnung mit einem Artgenossen teilen müssen. „Es ist ein verbreiterter Irrglaube, dass Katzen zu zweit oder mehreren glücklicher sind“, sagt Heidi Bernauer-Münz von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). „Welpen spielen noch miteinander, aber wenn sie erwachsen werden, beanspruchen sie eigene Reviere und gehen sich aus dem Weg.“ Zwar gäbe es Tiere, die sich unter einem Dach gut arrangieren. Doch oft dominiert eine Katze die andere - und viele Halter erkennen nicht, wie das unterlegene Tier leidet.
Besonders schlimm ist die Situation für Hauskatzen, die sich nicht aus dem Weg gehen können: „Häufiges Markieren, kahlgeleckte Stellen im Fell und aggressives Verhalten untereinander sind ein Hinweis auf Stress. Ursache dafür kann das erzwungene Zusammenleben mit Artgenossen sein“, erklärt Bernauer-Münz. Auch wenn sich ein Tier grundsätzlich zurückzieht, sollten die Halter aufmerksam werden. Dass sich die Katzen bislang gut verstanden haben, besagt indes nur wenig: Verändert sich die häusliche Situation, etwa durch ein Neugeborenes, werden aus Freunden schnell Rivalen.
Bei auffälligem Verhalten sollten die Halter mit einem Tierarzt sprechen. Er weiß in der Regel Rat. „Besser noch: Katzenwelpen nur alleine aufnehmen und für ausreichend Freilauf und Beschäftigung sorgen“, empfiehlt Bernauer-Münz. Andere Katzen als Spielpartner zu halten, sei selten eine gute Lösung.