Zeit des Fellwechsels: Vierbeiner regelmäßig bürsten

Krefeld (dpa/tmn) - Es knäult, fliegt herum und bleibt hartnäckig am Sesselpolster haften: Tierhaar breitet sich - besonders in der Zeit des Fellwechsels - in der Wohnung schnell in allen Ecken aus. Doch gegen das Haarchaos hilft ein Satz verschiedener Bürsten.

Hunde und Katzen rangieren in der Beliebtheitsskala der Haustiere ganz oben. Die negativen Seiten der Vierbeiner bekommen Besitzer spätestens beim ersten Fellwechsel zu Gesicht: Lästige Tierhaare auf Sofas, Sesseln und Autositzen. Den Haarwust in den Griff bekommt man aber mit Hilfe von Fusselrollen, Staubsaugern mit speziellen Aufsätzen oder auch Gummihandschuhen. Wird das Fell des Tieres mehrmals in der Woche gebürstet, landen viele Haare gleich in Kamm oder Bürste und nicht auf teuren Sofakissen.

Um nicht jedes Haar in mühsamer Kleinarbeit einzeln von Möbeln und Teppichen abzulesen, bietet der Handel zahlreiche Hilfsmittel. Julia Stüeken von der Tierfachmarkt-Kette Fressnapf in Krefeld empfiehlt den klassischen Fusselroller, den man auch für Kleidungsstücke verwendet. „Damit lassen sich vor allem kurze Tierhaare gut von Möbeln und Autositzen entfernen“, sagt die Expertin. Bei langen Haaren sei man damit allerdings schnell am Ende.

Ein Staubsauger mit einem speziellen Aufsatz ist in diesem Fall hilfreicher. So lassen sich Tierhaare mit einem Modell, das eine rotierende Bürste im Saugstutzen hat, leicht und gründlich entfernen. Die Bürste löst die Haare von der Oberfläche ab, so dass sie problemlos aufgesaugt werden können. „Aus Ecken und Winkeln, die ein Staubsauger schwer erreichen kann, lassen sich Tierhaare mit handelsüblichen Gummihandschuhen entfernen“, rät Mark Boltmann, der als Tierhalter seine Erfahrungen im Internet weitergibt.

„Man fährt mit dem Gummihandschuh einige Male über die schmutzige Stelle. Durch die Reibung entsteht eine elektrostatische Aufladung, die die Tierhaare am Handschuh haften lässt“, erklärt der Hamburger. Der Effekt verstärke sich, wenn der Gummihandschuh vor der Verwendung leicht angefeuchtet wird. Mit einem Besen, der Gummiborsten hat, lassen sich Tierhaare ebenfalls gut entfernen, weil das System der elektrostatischen Aufladung auch in diesem Fall greift. „Beim Reinigen von Teppichen kann ein Gummibesen sogar bessere Arbeit leisten als ein Staubsauger“, findet Boltmann.

Wer ein Tier hat, müsse sich allerdings daran gewöhnen, dass hier und da ein paar Haare hängen bleiben, sagt Elke Deininger von der Akademie für Tierschutz in München. Ausgiebiges Bürsten und Kämmen des Fells minimiere aber die Anzahl der Tierhaare, die später auf den Möbeln landen, so die Fachfrau, die selbst zwei Hunde hat. „Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst haaren die Tiere am meisten. In dieser Zeit sollte man Hunde und Katzen mit langen Haaren jeden Tag bürsten“, rät sie. Das beschleunige den Fellwechsel und helfe, lose Haare zu sammeln.

Damit sich das Tier an das Bürsten gewöhnt, kann der Vorgang mit einem positiven Erlebnis verbunden werden. Elke Deininger empfiehlt, dem Tier dazu ein Leckerli zu geben. Tägliches Kämmen und Bürsten hat aber noch andere Vorteile: „Spezielle Kämme entfernen vor allem die abgestorbenen Haare der Unterwolle und fördern die Durchblutung der Haut“, sagt Christine Esch. „Außerdem nehmen gerade langhaarige Katzen durch ihr permanentes Putzen weniger Haare auf“, erläutert die Tierärztin, die für die Tierrechtsorganisation PETA im badenwürttembergischen Gerlingen arbeitet.

Bei vielen Tieren müsse auch außerhalb des Fellwechsels regelmäßig zur Bürste gegriffen werden, da sich sonst in der Unterwolle feste Knoten und Verfilzungen bilden, sagt Esch. Parasitenbefall könne die Folge sein. Julia Stüeken rät zu Bürsten mit Naturborsten. Die fühlten sich für die Tiere angenehmer an und brächten ganz nebenbei auch das Fell zum Glänzen.