Verkehr Straßenverkehr soll besser rollen
Ratingen. · Verkehrsingenieur soll sich um Ampelschaltung und Beleuchtung kümmern.
Die Stadtverwaltung, die unter vielen Baustellen ächzt, will den Verkehr in den Griff bekommen. Ein zusätzlicher Verkehrsingenieur soll sich unter anderem um die Ampelschaltungen, aber auch um noch unerledigte Beleuchtungskonzepte kümmern. Mit der derzeitigen Personalstärke könnten die zahlreichen Anfragen aus der Politik und der Bürgerschaft nicht zeitnah beantwortet werden, heißt es vom Tiefbauamt. Seit Jahren bereiten alte Ampelanlagen im Stadtgebiet Probleme. Dazu kommen Baustellenampeln, die offenbar nicht immer optimal getaktet sind.
Aktuelles Beispiel: Die L 422, die durch Homberg führt und ständig verstopft ist. Manche Bürger meinen, dass es besser läuft, wenn die Uralt-Ampel mal defekt ist. Beim Tiefbauamt verweist man auf die vielfältigen Aufgaben der Stadt im Bereich der Verkehrssteuerung: So müsse die Stadt für die im Stadtgebiet vorhandenen Lichtsignalanlagen der übrigen Straßenbaulastträger wie Kreis Mettmann und Landesbetrieb Straßen NRW zuarbeiten: „Da die Stadt Ratingen Anordnungsbehörde ist, müssen die entsprechenden Programme für diese Fremdanlagen erstellt und ebenfalls angeordnet werden.“ In naher Zukunft werde es unumgänglich sein, „durch verstärkte Aktivität im Bereich der grundhaften Sanierung den bisher aufgelaufenen Investitionsstau zügig abzuarbeiten“.
Diese Situation sei bei Straßen NRW ebenfalls zu verzeichnen und spiegele insgesamt den Investitionsstau in diesem wichtigen sicherheitsrelevanten Bereich wider. Intelligente Ampelsteuerungen innerhalb der Stadt reduzierten neben dem Energieverbrauch auch die CO2-Belastung der Bürger.
Viele Ampeln haben die Restnutzungsdauer überschritten
Viele Ampelanlagen haben die Restnutzungsdauer längst überschritten, viele Anfragen aus Bürgerschaft und Politik blieben seit etwa 2016 unbeantwortet. Das liege auch an der „der fast täglich neu festzulegenden Prioritätenliste, die unter Beachtung sicherheitsrelevanter Gesichtspunkte erstellt werden muss“. Auch bei der Straßenbeleuchtung gebe es einen Investitionsstau. Die vorhandene Infrastruktur sei durch die „vorhandene chronische Überlastung dieses Arbeitsbereiches“ nicht in ausreichendem Maße ausgebaut worden, so das Tiefbauamt.
Auch die nötigen Bürgerinformationen zum Beispiel bei beitragspflichtigen Beleuchtungsmaßnahmen binden Personal. Denn nicht immer sind Bürger mit neuen Leuchten vor der Haustüre einverstanden, wenn es die alten noch ebenso gut taten und teils hohe Kosten fällig wurden, wie die Vergangenheit zeigt. Personalnot habe auch dafür gesorgt, dass beispielsweise die Beleuchtungskonzepte aus den Jahren 2008 und 2009 nicht umgesetzt wurden.
Selbst die Einrichtung einer „grünen Welle“ auf bestimmten Straßenabschnitten sei nicht angegangen worden. Ebensowenig wie die Anpassung beziehungsweise Neuregulierung der Ampeln, die nach der Radfahrer-Novelle 2013 fällig gewesen wäre. Eine Liste der Ratinger Ampelanlagen gibt es im Internet.