Die beliebtesten Radreiseregionen der Deutschen
Berlin (dpa/tmn) - Viel Bewegung, frische Luft und eine gute Möglichkeit zur schnellen Überwindung von Distanzen: Fahrradfahren ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Deutschen. Ihre Lieblingsrouten sind seit Jahren ungefähr dieselben.
Jetzt kommt eine neue dazu.
Das Emsland ist in die „Top Ten“ der beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands aufgestiegen. Die Gegend in Niedersachsen belegte in der „Radreiseanalyse 2013“ den achten Platz. Platz eins hat wie im Vorjahr Bayern inne. Die Analyse stellte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bei der Reisemesse ITB (6. bis 10. März) in Berlin vor. Auch den beliebtesten Radfernweg hat der Club wieder ermittelt. Zum zehnten Mal in Folge nannten die meisten Befragten den Elberadweg als ihren Favoriten.
Auf Platz zwei landete ebenfalls unverändert der Mainradweg, in diesem Jahr gefolgt vom Weserradweg. Der Donauradweg verliert einen Platz und liegt jetzt auf Rang vier. Alle Daten basieren auf einer Umfrage des ADFC unter Mitgliedern und Radtouristen.
Auf die Frage, wohin der Radurlaub 2013 gehen soll, nannten die meisten Teilnehmer Elbe, Main, Rhein und Weser. Im vergangenen Jahr zahlten die Befragten an dieser Stelle zwar ebenfalls die Elbe auf, allerdings planten viele damals auch Touren an Donau, Oder-Neiße und Ostseeküste. Main, Rhein und Weser zählten noch nicht zu den meistgenannten Zielen.
Neben den Rankings stellte der ADFC ein neues Qualitätssiegel für Radreiseregionen vor, ähnlich dem ADFC-Siegel für Qualitätsradrouten, das je nach Güte der Route Sterne vergibt. Als besonders gut werden Regionen ausgezeichnet, die ihr Radwegenetz nachhaltig und effizient planen und ihr touristisches Angebot auf die Radfahrer ausrichten. Eher schlechte Noten bekommen Gegenden, in denen die Routen kaum Abwechslung bieten.
Um überhaupt eine Chance auf ein Zertifikat zu haben, müssen Grundvoraussetzungen erfüllt sein: Zum Beispiel brauchen alle Routen in der Region eine einheitliche Beschilderung, außerdem müsse sich die Region als touristisches Reiseziel klar abgrenzen lassen.
Immer beliebter bei den deutschen Radlern werden laut ADFC die Strecken in den Nachbarländern. Die populärsten Routen im Ausland sind laut der Analyse der Donauradweg, die Via Claudia Augusta und der Etsch-Radweg, die alle durch Österreich führen. Nach Radreiseregionen sortiert liegen Österreich, die Niederlande, Südtirol und Frankreich vorn.
Bei der Orientierung setzen immer mehr Radfahrer auf Elektronisches: 35 Prozent der Radurlauber nutzen unterwegs Navigationsgeräte oder Smartphones. Die wichtigsten Orientierungsmittel sind aber immer noch Karten aus Papier: 80 Prozent ziehen sie zu Rate. 75 Prozent finden die Ausschilderung der Route am Wegesrand besonders wichtig für die Orientierung.
Als ungebrochenen Trend bezeichnet der ADFC das Fahren mit Elektrorädern: Rund 400 000 Stück seien 2012 verkauft worden, das entspricht einem Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der wachsenden Beliebtheit der Elektroräder finden es nur 5 Prozent sehr wichtig, dass es an der Strecke Ladestationen und Verleiher gibt. Das liege unter anderem daran, dass die Akkus der Räder immer leistungsfähiger werden, sagte der ADFC-Bundesvorstand Raimund Jennert.
Bei der Auswahl der Strecke spielt für die Radfahrer vor allem Ungestörtheit eine große Rolle: Für 50 Prozent der Befragten ist eine verkehrsarme Streckenführung ein sehr wichtiges Auswahlkriterium. 41 Prozent nannten eine übersichtliche Beschilderung. Und holprig sollte die Fahrt auch nicht sein: 38 Prozent legten Wert auf einen guten Zustand der Straßen.