Kolumne Gute Reise Nudeln mit Soße
Von Claudia Kasemann
Zum Wochenende Richtung Wasser und auf zu Genever & Frikandel: Was aus Düsseldorfer Perspektive oder vom Bergischen Land aus gesehen als Kurzurlaub „mal eben“ an die niederländische Küste gilt, ist Münchnern und Innsbruckern der Ausflug zur Grappa und Pasta an die oberitalienischen Seen – insbesondere an den Gardasee.
So sehr haben sich die Regionen Lombardei, Verona und Trentino an den Ufern des Lago an die treuen Besucher von nördlich des Brenner gewöhnt, dass Deutsch zur Verständigung im Alltag durchgeht.
Doch ein wenig weh tut es schon, zuzuhören, wenn bei der Restaurant-Bestellung die Landessprache einfach ignoriert wird und in schönster rheinischer oder bergischer Manier „für mich ein Schnitzel“ geordert wird. Wobei die Bestellungen zwischen Vlissingen und Texel zumindest gefühlt längst eher auf Englisch erfolgen und zuweilen gar mit niederländischen Worten.
Am Gardasee wird der Tourist oft schon auf Deutsch begrüßt, und es ist keine Anstrengung, sich verständlich zu machen, sogar in perfektem Italienisch: „Carbonara e una Coca Cola“, um eine Liedzeile des wunderbaren Spliff-Songs zu zitieren.
Zack, so einfach. Und wie geht der 80er-Jahre-Hit weiter? „Belladonna, ich lad’ dich jetzt zum Essen ein / Mangiare - tu capito? Andiamo! / Asti Spumante wird es nicht g‘rade sein / Aber dafür gibt‘s schon wieder mal – Spaghetti“.