DRV: Fernreisen gefragt - Rückgänge bei Kreuzfahrten
Salzburg (dpa/tmn) - Das Lieblingsurlaubsland der Deutschen ist immer noch Spanien - vor der Türkei. Aber die Deutschen verreisen immer öfter in die weite Ferne. Solche Ziele haben noch einmal deutlich zugelegt.
Nicht mehr so angesagt sind dagegen Flusskreuzfahrten.
Der Trend zur Fernreise ist ungebrochen. Die deutschen Veranstalter verzeichneten in der zurückliegenden Saison bei dieser Reiseform ein Umsatzplus zwischen vier und fünf Prozent. Das geht aus ersten Berechnungen hervor, die der Deutsche Reiseverband (DRV) auf seinem Jahreskongress in Salzburg vorstellte. Das Potenzial in diesem Segment sei sogar noch höher, doch unter anderem hätten Fluggesellschaften ihr Angebot reduziert. So habe man die Nachfrage nach einigen fernen Reisezielen nicht zufriedenstellend bedienen können. Als Beispiel nannte der DRV die Malediven.
Pauschalreisen zu den Mittelstreckenzielen kamen im zurückliegenden Geschäftsjahr der Reiseveranstalter auf ein Plus von 3,5 bis 4 Prozent. Rückgänge gab es dagegen weiter bei Flusskreuzfahrten. Der DRV rechnet mit Umsatzeinbußen im hohen einstelligen Prozentbereich. Als Gründe hierfür wurden das Hochwasser im Sommer, Schleusenstreiks und fehlende Fahrten auf dem Nil genannt.
Ausgeglichen werden die Einbußen im Flusssegment durch ein Plus von 4 Prozent bei Hochseekreuzfahrten. Doch auch dies sei weniger als in den Vorjahren. DRV-Präsident Jürgen Buchy vermutet hierin Nachwirkungen des Untergangs der „Costa Concordia“. In deren Folge hatten zahlreiche Reedereien ihre Preise zum Teil deutlich gesenkt. Erdgebundene Reisen, sprich solche mit Pkw-, Bus- oder Bahnanreise, legten nach einer Stagnation im Vorjahr wieder um 1,5 bis 2,5 Prozent zu.
Bei den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen hat sich wenig verändert. Vor allem in den Sommermonaten stand Spanien erneut an der vorderster Stelle, gefolgt von der Türkei und Griechenland. „Griechenland ist auf Comebackkurs“, so Büchy, „für das kommende Jahr erwarten wir eine vollständige Erholung.“ Buchungszuwächse gab es auf der Fernstrecke für Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Karibik. Eine geringere Nachfrage verzeichneten Bulgarien, Italien, die Kanaren und - wenig überraschend - Ägypten. Dort mussten viele Veranstalter im Spätsommer wegen der politischen Krise über anderthalb Monate hinweg Reisen absagen.
Insgesamt bleibt die Reisefreude der Deutschen ungetrübt. Nach den DRV-Berechnungen bescherten sie der Branche ein Umsatzwachstum zwischen 3 und 3,5 Prozent. Rund 40 Millionen Reisen wurden gebucht - im Vergleich zum Vorjahr ein stabil hohes Niveau.