Freizeitpark in der Krise: Milliardenhilfe für Euro Disney
Paris/New York (dpa) - Der Freizeitpark Disneyland Paris kämpft mit Verlusten und Besucherschwund. Die Betreiberfirma braucht Milliardenhilfe vom amerikanischen Mutterkonzern Walt Disney, um die Schulden zu senken.
Finanzkrise in Euro Disneys Pariser Vergnügungspark - Mickey Mouse, Donald Duck und Co. brauchen eine dicke Geldspritze. Der US-Medienkonzern Walt Disney wird seiner europäischen Tochter deshalb mit insgesamt rund einer Milliarde Euro unter die Arme greifen, wie Euro Disney mitteilte. Damit soll die Finanzlage der seit Öffnung des Parks 1992 kriselnden Betreibergesellschaft verbessert werden.
Das mit 40 Prozent an der hochverschuldeten Firma beteiligte Mutterhaus Walt Disney Company aus Kalifornien wird 420 Millionen Euro in bar bereitstellen. Zusätzliche 600 Millionen Euro an Schulden gegenüber der Mutter sollen in Anteile an Euro Disney umgewandelt werden. Zudem werden weitere Rechnungen aufgeschoben, um die Tochter zu entlasten.
Der Vergnügungspark in Paris kämpft schon lange mit sinkenden Besucherzahlen und roten Zahlen. Das aus zwei Themenparks bestehende Disneyland zog zuletzt deutlich weniger Gäste nach Paris. In den beiden vergangenen Geschäftsjahren sank die Besucherzahl um fast zwei Millionen auf gut 14 Millionen.
Der letzte Jahresgewinn, den Euro Disney gemacht hat, datiert von 2008. Dieses Jahr erwartet das Unternehmen einen Nettoverlust zwischen 110 und 120 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 78 Millionen im Vorjahr. Durch den Rettungsring aus Amerika soll der Schuldenberg von 1,75 Milliarden auf eine knappe Milliarde Euro reduziert werden.
„Der Rekapitalisierungsplan ist notwendig, um unsere finanzielle Gesundheit zu verbessern und neue Investitionen in das Resort zu ermöglichen“, sagte Tom Wolber, der Präsident von Euro Disney, laut Pressemitteilung. Nach der Ankündigung brach der Aktienkurs an der Pariser Börse zeitweise um fast 22 Prozent ein. Die Papiere der Disney-Mutter notierten in New York hingegen leicht im Plus.