Gewalt auf dem Sinai: Veranstalter fliegen Touristen aus
Berlin (dpa/tmn) - Seit dem Anschlag auf einen Touristenbus in Taba Mitte des Monats verschärft sich die Lage auf der Sinai-Halbinsel. Das Auswärtige Amt verschärft seinen Sicherheitshinweis. Reiseveranstalter fliegen Urlauber aus.
Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Badeorte auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten dringend ab - darauf haben nun auch die Veranstalter reagiert. Sie fliegen die Gäste in den betroffenen Urlaubsorten aus und bieten Kunden kostenloses Stornieren ausstehender Reisen an.
Tui sagt alle Reisen nach Scharm el Scheich bis einschließlich 14. März ab. „Wir werden Reisende, die in den kommenden zwei Wochen nach Scharm el Scheich reisen wollten, kontaktieren. Sie haben die Möglichkeit, die Reise kostenfrei umzubuchen oder zu stornieren“, erklärt Sprecherin Anja Braun. Aktuell befänden sich dort knapp 100 Gäste. Sie würden derzeit kontaktiert, um eine vorzeitige Abreise zu organisieren.
Auch Thomas Cook und Neckermann haben Reisen nach Scharm el Scheich bis zum 14. März abgesagt. Kunden, die bereits gebucht haben, würden kontaktiert - sie können kostenlos umbuchen oder stornieren, erklärt Sprecher Mathias Brandes. Derzeit seien nur wenige deutsche Gäste vor Ort. Auch sie haben nun die Möglichkeit, ihren Urlaub vorzeitig abzubrechen und sich ausfliegen zu lassen.
Der Veranstalter Phönix Reisen kündigt ebenfalls an, im Laufe des Tages die etwa 100 Gäste des Unternehmens vor Ort über die veränderte Sicherheitslage in Scharm el Scheich zu informieren. „Wir bieten ihnen dann einen früheren Rückflug an“, sagt Kai Kramer, Produktleiter für die Orient bei Phönix Reisen. „Kunden, die in den kommenden Tagen nach Scharm el Scheich reisen wollten, können kostenlos stornieren oder umbuchen.“
FTI will vorerst alle bis zum 15. März gebuchten, aber noch nicht angetretenen Reisen nach Hurghada umleiten. Kostenlose Stornierungen und Umbuchungen seien ebenfalls möglich. „Für unsere Kunden vor Ort organisieren wir derzeit ebenfalls einen Transfer nach Hurghada - oder, so gewünscht, die vorzeitige Rückreise nach Deutschland“, sagt Christian Müller, Sprecher des Unternehmens. Die Lage in Scharm el Scheich beschreibt Müller als „derzeit ruhig“. Man werde aber die Entwicklung beobachten und gegebenenfalls reagieren.
Auch ETI fliegt seine Gäste aus Scharm el Scheich aus. Sie haben die Wahl, ihren Urlaub in Hurgahda fortzusetzen oder nach Deutschland auszufliegen. Reisen mit dem Zielflughafen Scharm el Scheich sagt ETI vorerst bis einschließlich 15. März ab. Gebuchte Reisen können kostenlos storniert oder auf die Destinationen Hurghada oder Makadi Bay umgebucht werden.
Das Auswärtige Amt rät seit Mittwoch (26. Februar) dringend von Reisen in die Badeorte auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten ab. Reisende, die bereits dort sind, sollten sich wegen einer früheren Abreise an ihren Reiseveranstalter wenden. Nach dem Anschlag in Taba Mitte Februar hatte das Auswärtige Amt bereits eine Teilreisewarnung für den Badeort auf dem Sinai ausgesprochen. Nun gilt der dringende Rat zum Beispiel auch für Scharm el Scheich.