Jagd auf Aurora: Polarlicht strahlt diesen Winter besonders hell
Hamburg (dpa/tmn) - Das Polarlicht fasziniert. In diesem Winter stehen die Chancen gut, das Leuchten sehen zu können. Allerdings nicht in Deutschland: Wer sich die farbigen Lichter am Himmel nicht entgehen lassen möchte, muss hoch in den Norden reisen.
Das Polarlicht strahlt in den kommenden Monaten voraussichtlich deutlich stärker als in den Vorjahren. Wer die farbigen Lichter am Himmel sehen möchte, hat dazu hoch im Norden die besten Chancen. „Nördlich des Polarkreises ist es wahrscheinlicher, dass man sie sieht“, sagt Hilke von Hoerschelmann von Visit Norway. Glückskinder entdecken die Lichter manchmal deutlich weiter im Süden: „Bei guter Atmosphärenlage kann es sein, dass man sie sogar in Oslo sieht.“
Das Nordlicht, wissenschaftlich Aurora borealis genannt, ist in diesem Jahr außergewöhnlich stark, weil der aktuelle Sonnenzyklus zu Ende geht: In dieser Zeit treffen besonders viele Sonnenteilchen auf die Erdatmosphäre und lassen so das Polarlicht entstehen.
Wer sich zur Jagd nach dem Polarlicht in den Norden aufmacht, sollte die beste Reisezeit abpassen: Das Lichterspektakel ist von September bis April zu sehen. Die Kernzeit im schwedischen Kiruna liegt aber zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar. Von dort bieten verschiedene Reiseveranstalter „Northern Lights Touren“ an.
In der Nähe von Kiruna, im Nationalpark Abisko, befindet sich die Aurora Sky Station - laut Viveca Burkhardt von Visit Sweden der ideale Platz zum Beobachten des Phänomens, denn hier gibt es vergleichsweise wenig Niederschlag. Und ein klarer Himmel ist zwingend notwendig, um das Polarlicht sehen zu können.
Auch der finnische Teil Lapplands lädt zur Polarlicht-Jagd ein. In Luosto, in der Nähe von Sodankylä, steht zum Beispiel ein Observatorium. Eher gemütlich verläuft die Beobachtung hingegen aus den Glas-Iglus in Kakslauttanen. Laut Henri Anundi von Visit Finland eignet sich die Zeit kurz vor und nach Mitternacht am besten dafür, das Polarleuchten zu beobachten. Künstliches Licht, zum Beispiel von einer Stadt, stört dabei. Besser raus aufs Land, rät Anundi deshalb.
Wer sicher gehen will, das Polarlicht zu erspähen, kann sich außerdem moderne Technik zunutze machen: Nordlicht-Warner gebe es mittlerweile als App fürs Smartphone, sagt von Hoerschelmann. Auch auf der Homepage des Geophysischen Instituts der Universität in Fairbanks in Alaska gibt es einen täglichen „Aurora Forecast“. Nicht zuletzt sind im Norden Norwegens, Schwedens und Finnlands selbst ernannte Aurora-Jäger unterwegs, die Touristen mit Kleinbussen zu den aktuell besten Plätzen bringen.