Flussreisen in Corona-Zeiten funktionieren. Auf einer Rheinkreuzfahrt ist das Urlaubserlebnis kaum eingeschränkt. Ahoi mit Abstand
Wie wäre es mit einer märchenhaften Erkundung von Burgen und Schlössern entlang des Rheins? Das obere Mittelrheintal gehört nicht ohne Grund zum Unesco-Welterbe, das sich vom Fluss aus besonders eindrucksvoll erleben lässt.
Die berühmte Loreley vorbeiziehen zu sehen, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck zu besuchen und durch die bekannte Drosselgasse in Rüdesheim zu bummeln ist ein idealer Kurztrip – und dazu noch in einem schwimmenden Hotel.
Während einer Rheinkreuzfahrt kann man dies und noch viel mehr entdecken. Denn wer weiß schon, dass in Andernach der Bienenstich erfunden wurde und dort der höchste Kaltwassergeysir der Erde besucht werden kann? Oder man erfährt bei einer Funzeltour in Boppard nicht nur viel über regionale Weine, die natürlich auch verkostet werden können, sondern auch einiges über Michael Thonet. Der Pionier des Möbeldesigns wurde 1796 in Boppard geboren.
Wohlfühlurlaub
vor der Haustür
Entspannter Urlaub vor der Haustür und eine kurze Anreise – das macht eine Flusskreuzfahrt in diesen Zeiten besonders attraktiv. Der Veranstalter Viva Cruises, der zur Schweizer Reederei Scylla gehört, hat neu aufgelegte Vier-Nächte-Kreuzfahrten wie das „Erlebnis Rheingau“ mit der „MS Inspire“ im Programm, die optimal auf die coronabedingte Reisesituation ausgerichtet sind. Start- und Endpunkt der Touren ist Düsseldorf – die Rheinmetropole hat sich langsam aber sicher zu einem der wichtigsten Start- und Zielhäfen für Flusskreuzfahrten gemausert.
Seit Ende Juni sind die Flussschiffe von Viva Cruises wieder unterwegs, natürlich unter Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsbestimmungen. „Zum Schutz unserer Passagiere und Crewmitglieder haben wir ein umfangreiches Hygienekonzept, die Vivas Checkliste, für alle Reisen vorbereitet“, erläutert Andrea Kruse von Viva Cruises. Diese Checkliste beinhaltet unter anderem ein Screening der Gäste vor Reisebeginn durch einen Gesundheitsfragebogen und Fiebermessen. Verstärkte Desinfektion der öffentlichen Bereiche, Aufstockung der Handdesinfektionsgeräte sowie eine reduzierte Passagierzahl für optimales Abstandhalten an Bord gehören auch dazu.
Außerdem ein Restaurantkonzept mit vergrößertem Tischabstand, Service am Platz sowie eine geringere Gästeanzahl bei Landausflügen mit kabellosem Info-System. In den Ausflugsbussen ist das Tragen von Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben.
Täglich werden zudem an Bord bei Passagieren und Crew-
mitgliedern Fiebermessungen durchgeführt, außerdem begleitet ein Arzt die Fahrten. „Alle Schiffe haben Coronatests an Bord. Zum einen die Schnelltests, die innerhalb von 30 Minuten ein Ergebnis anzeigen können und zum anderen einen 24-Stunden-Test“, sagt Andrea Kruse.
Kurze Wege und
kurze Maskenzeiten
An Bord gilt in allen öffentlichen Innenbereichen Maskenpflicht. Aber weder in der eigenen Kabine noch in den Außenbereichen. Im Innenbereich darf man die Masken abnehmen, sobald man sitzt. Das gilt für die beiden Restaurants, die Bar und die Panorama Lounge. Die Crewmitglieder müssen die Masken während ihrer gesamten Dienstzeit tragen. Das Personal an der Bar und in den Restaurants trägt zusätzlich Einmalhandschuhe. Zudem sollten Getränkebestellungen vom Gast selbst vom Tablett genommen werden. Getränkeautomaten in den öffentlichen Bereichen sind gesperrt, wie auch die öffentlichen Toiletten. Da aber die Wege auf einem Flusskreuzfahrtschiff zur Kabine kurz sind, ist das kein Problem. Und auch die Zeiten, zu denen man eine Maske tragen muss, sind dadurch nicht lang. Die meisten Gäste empfinden diese Einschränkung als wenig störend.
Alle Speisen und Getränke
werden am Tisch serviert
Vermisst wird allerdings das Frühstücksbuffet, denn alle Mahlzeiten werden à la carte serviert und jeder Gast hat seinen festen Tisch. Auch die tägliche Kaffeepause wird nicht in Buffetform serviert, sondern in kleinen Portionen auf einem Servierwagen von der Konditorin selbst von Tisch zu Tisch gefahren.
Auf der gesamten „MS Inspire“ gilt zudem eine Einbahnstraßenregelung. Pfeile auf dem Boden markieren die Laufrichtung, damit sich Passagiere, gerade auf dem Gang zur Kabine, nicht zu nahe kommen. Der Lift an Bord kann nur nach Absprache genutzt werden.
Neben der Maskenpflicht und den erweiterten Hygienemaßnahmen hat Viva Cruises aber noch mehr verändert. Grundsätzlich fährt jedes Schiff mit geringerer Auslastung. Die „MS Inspire“ hat normalerweise Platz für 142 Passagiere, aktuell werden die Schiffe aber nur zu 70 Prozent ausgelastet – es sind also nur rund 80 Gäste an Bord. Der Vorteil: Ob beim Sundowner auf dem Sonnendeck, auf den Liegen am kleinen Pool oder beim Aperitif in der Lounge – jeder findet problemlos ein Plätzchen. Im vorderen Bereich des Außendecks kann man auf den gemütlichen Loungemöbeln die Schiffstour in Fahrtrichtung genießen. Der kleine Wellnessbereich im Unterdeck ist coronabedingt allerdings geschlossen.
Die „MS Inspire“ besticht mit einer weitläufigen Architektur, die jedem Gast viel Platz beschert. Das Schiff wurde für den amerikanischen Markt konzipiert, daher gibt es viele großzügig geschnittene Suiten – die sonst eher Mangelware auf Flussschiffen sind. Da durch die Coronakrise keine amerikanischen Gäste kommen, ist das Schiff der Reederei Scylla nun nicht für den Veranstalter Tauck, sondern für Viva Cruises unterwegs.
Große Kabinen
und viel Komfort
Auf dem Diamantdeck befinden sich 22 Master-Suiten, modern ausgestattete Rückzugsorte mit einer Größe von 27 Quadratmetern, zwei französischen Balkonen, einem begehbaren Kleiderschrank und luxuriösem Bad mit viel Stauraum und großer Dusche. Eine ganz besondere Atmosphäre besitzen auch die acht Loft-Suiten, die über zwei Decks reichen und mit Panoramafenstern ausgestattet sind, die sich öffnen lassen. Diese sind auch vom Preis-Leistungsverhältnis sehr attraktiv. Aber auch die Standardkabinen sind größer als auf anderen Schiffen und bieten viel Komfort.
Ganz gleich, ob Genussmensch, Natur- oder Städteliebhaber – die Reisen sind für jeden interessant. Ganz nach dem Viva-Cruises-Motto „Enjoy the Moment”. Für sportliche Menschen gibt es an Bord auch einen kleinen Fitnessbereich und die Möglichkeit, ein bordeigenes Fahrrad zu leihen oder sogar sein eigenes auf das Schiff mitzubringen.
Die Autorin reiste mit Unterstützung von Viva Cruises.