Auf dem billigen Trip: Günstiger Urlaub in teuren Städten
Berlin (dpa/tmn) - Zürich, London, Paris oder Oslo sind wunderschöne Städte. Doch den Geldbeutel freut ein Wochenendtrip bestimmt nicht. Anreise, Unterkunft und Eintritte sind meist sehr teuer. Doch es geht auch günstig.
Ein Wochenendtrip nach London, ein paar Tage nach Oslo - das geht ins Geld. In den meisten europäischen Großstädten langen Hoteliers, Museen und Restaurants kräftig zu, von der Anreise ganz zu schweigen. Doch es geht auch billiger.
Teure Städte: Laut dem Hotelportal HRS kann sich Zürich mit dem Titel teuerste europäische Großstadt schmücken - zumindest mit Blick auf die Zimmerpreise. 157 Euro mussten Reisende im vergangenen Jahr in der Schweizer Metropole für eine Nacht durchschnittlich zahlen. Oslo und London kamen auf rund 134 Euro.
Anreise: Vergleichen, vergleichen, vergleichen - lautet hier der Tipp. Sowohl zwischen den möglichen Verkehrsmitteln, aber auch zwischen einzelnen Anbietern.
Fast alle europäischen Großstädte sind von Deutschland aus mit Direktflügen erreichbar. Egal ob Billigflieger oder Linienmaschine: „Wer sparen will, sollte auf jeden Fall früh buchen“, rät Eva Kollmann vom Vergleichsportal Check24. Nur dann seien günstige Kontingente verfügbar. Daneben schone Flexibilität sowohl bei Flugzeiten und Flughäfen den Geldbeutel. Auch ein Mix verschiedener Fluggesellschaften könne sich lohnen: „Wer zum Beispiel auf dem Hinflug mit Air Berlin fliegt und auf dem Heimweg mit Lufthansa, kann manchmal richtig Geld sparen“, sagt Kollmann.
Alternative zum Fliegen ist in einigen Fällen die Bahn. 80 europäische Städte fährt die Deutsche Bahn laut ihrem Sprecher Andreas Fuhrmann täglich an. Bei Fahrten in 15 Länder gilt das sogenannte Europa-Spezial, das in der 2. Klasse ab 39 Euro zu haben ist, in der 1. für 69 Euro. Für Fahrten nach London gibt es das London-Spezial ab 49 Euro.
Wer nicht mit dem eigenen Auto fahren, aber sich dennoch weder in die Luft oder auf die Schiene begeben möchte, hat die Alternative Mitfahrzentralen. Hierbei sind die Routen oft eingeschränkt. Außerdem ist man zeitlich an die Mitfahrer gebunden. Bleibt der Fernbus. So steuert beispielsweise die Deutsche Touring GmbH laut einem Sprecher 32 Länder an. Von Frankfurt am Main nach London dauert die Fahrt dann allerdings auch 14 Stunden und kostet mindestens 92 Euro.
Unterkunft: In den meisten Großstädten gibt es Hostels oder Jugendherbergen. Doch auch wer nicht auf Zwölferzimmmer und Gemeinschaftsbad steht, kann an eine günstige Unterkunft kommen. „Auch hier hilft: früh buchen“, sagt Check24-Sprecherin Kollmann. Ebenfalls wichtig ist der Reisezeitraum: „Während Messen oder sonstigen Großveranstaltungen schießen die Zimmerpreise teils deutlich in die Höhe.“
Der Deutsche Reiseverband (DRV) rät zum Buchen über einen Reiseveranstalter. „Dabei profitieren die Kunden von günstigen Raten, die der Reiseanbieter als Großabnehmer mit dem Hotelier verhandelt hat“, erläutert DRV-Sprecher Torsten Schäfer. Zudem seien in den Komplettpaketen meist schon viele Zusatzleistungen eingeschlossen, die Individualreisende extra bezahlen müssen.
Verkehrsmittel: Hop on - hop off oder geführte Sightseeingfahrten: Dieses Angebot gibt es in fast allen europäischen Großstädten. Doch nicht immer ist das wirklich nötig. Wesentlich billiger sind oft Linienbusse. In Berlin fährt die Linie 100 viele wichtige Sehenswürdigkeiten an, in London die Linien 9 und 15.
Sehenswürdigkeiten: Madame Tussauds in London, der Louvre in Paris, die Sixtinische Kapelle in Rom: Wer alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von innen gesehen haben will, muss dafür ordentlich Geld hinblättern. Es bleiben zwei Möglichkeiten: entweder nur von außen anschauen oder besondere Anlässe wählen. So ist beispielsweise an jedem ersten Sonntag im Monat der Eintritt in den Louvre kostenlos. In der Londoner Westminster Abbey gibt es jeden Abend um 17.00 Uhr eine Andacht, die für Besucher kostenlos ist.