Bares ohne Gebühren So vermeiden Reisende hohe Kreditkarten-Kosten

Berlin/Düsseldorf (dpa/tmn) - Eine Kreditkarte ist für Reisende praktisch. Flüge und Hotelzimmer lassen sich mit ihr bezahlen - und natürlich ist die Karte der einfachste Weg, um im Ausland an Bares zu kommen.

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Geld an einem Automaten zu ziehen, sollte allerdings möglichst wenig eigenes Geld kosten. Die Gebühren der Kartenanbieter unterscheiden sich deutlich. Wie kommen Reisende am günstigen weg?

Wichtig vorweg: Die Kosten einer Kreditkarte setzen sich aus mehreren Gebührenbestandteilen zusammen. Erstens ist da die Jahresgebühr. Bei kostenlosen Kreditkarten entfällt sie. Andere Anbieter erlassen sie bei bestimmten Umsatzhöhen ganz oder teilweise. Zweitens können weitere Gebühren der ausgebenden Bank anfallen - zum Beispiel für das Abheben am Automaten oder den Karteneinsatz außerhalb der Eurozone. Und drittens können Gebühren des Automatenaufstellers fällig werden.

Jede Bank regelt die Gebühren anders, wie Kerstin Backofen von der Stiftung Warentest erläutert. Hier hilft nur, genau die Preise zu vergleichen. „Je nach Kreditkartenanbieter können einige der Gebühren nämlich auch wegfallen.“ Was jedoch der Automatenbetreiber kassiert, hat mit der Karte nichts zu tun.

Für Weltenbummler galt die kostenlose Visa-Card der Deutschen Kreditbank (DKB) lange als Goldstandard. Mit ihr ließ sich weltweit ohne Gebühren Geld abheben. Das hat sich geändert: Zwar sind Zahlungen und Geldabhebungen im Euro-Raum weiterhin kostenlos - außerhalb der Eurozone jedoch gilt dies nach einem Jahr nur noch bei einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro. Josefine Lietzau vom Verbraucherportal Finanztip empfiehlt die DKB-Karte aber weiterhin.

Auch die 1plus Visa Card der Santander Consumer Bank ist laut der Expertin empfehlenswert: Es gibt keine Grundgebühr, und das Bezahlen und Geld abheben im Ausland ist kostenlos. Einen größeren Haken hat die Karte jedoch: Es handelt sich um eine sogenannte Revolving Card.

Bei diesem Kartentyp tilgt der Nutzer den belasteten Betrag in kleinen monatlichen Raten. „Für den beanspruchten Kreditrahmen fallen dann teilweise sehr hohe Sollzinsen an“, erklärt Markus Feck von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „So besteht die Gefahr der Verschuldung.“ Um das zu verhindern, muss man den Saldo der Karte jeden Monat ausgleichen. „Der Nutzer kann sich den Betrag, mit dem die Kreditkarte belastet ist, bei vielen Karten einfach selbst von seinem Girokonto auf das Kartenkonto überweisen“, sagt Lietzau.

Einige Regelungen gelten für die meisten Kreditkarten. Wer innerhalb der Eurozone reist, profitiert von der EU-Preisverordnung. Demnach darf das Bezahlen mit Kredit- und Girokarte nicht mehr kosten als im Inland - und ist laut Verbraucherzentrale damit kostenlos. Auch das Geld abheben darf nicht mehr kosten als im Inland. Hier kommt es auf das Entgelt an, das der Kunde an einem inländischen Automaten einer fremden Bank bezahlen muss. Somit kann das Geld abheben im Ausland des Euroraums mehrere Euro kosten - wie in Deutschland auch.

Außerhalb der Eurozone fällt beim Zahlen mit Kreditkarte laut Lietzau fast immer eine sogenannte Fremdwährungsgebühr an. Der Aufschlag liegt häufig zwischen 1,5 und 2 Prozent.

Beim Abheben von Bargeld verlangen außerdem oft die Anbieter von Geldautomaten eine Extragebühr. „In den USA wollen einige Anbieter um die 7 Dollar pro Abheben. Das ist nicht gerade wenig“, sagt die Expertin. Ihr Tipp: Mehrere Automaten vergleichen, sofern Zeit dafür ist. Denn auf die Gebühr wird man vor der Transaktion am Automaten hingewiesen. Manchmal hat man Pech: „Ob man einen günstigen Automaten findet, ist einfach ein Glücksspiel.“

Und es gibt noch eine Gebührenfalle der Automatenanbieter: Oft wird die Sofortumrechnung in Euro angeboten (Dynamic Currency Conversion). Dabei wird dann aber ein schlechter Wechselkurs angelegt, der Kunde verliert oft Geld. Die Zeitschrift „ Finanztest“ der Stiftung Warentest nannte diese Praxis einmal „moderne Wegelagerei“. Reisende sollten am Automaten daher immer in der Landeswährung abrechnen.