Franken ist ein Paradies für Bierfans

Bamberg (dpa/tmn) - Bierfreunde sind im Urlaub in Franken gut aufgehoben. Gästebett, Brauerei und gemütliche Gastwirtschaft sind in etlichen Dörfern und Städten unter einem Dach zu finden.

Die knapp 1500 Einwohner von Aufseß sind vor allem stolz auf ihre vier Brauereien. So firmiert Aufseß im „Guinness-Buch“ als Weltmeister-Gemeinde mit der größten Brauereidichte. Im Brauereigasthof „Reichold“ und in der Brauerei Aufseß mit dem Gasthof „Rothenbach“ haben schon Bierfreunde aus vielen Ländern genächtigt.

Auch Bamberg lockt Bierfans. Die Geschichte der Brauerei „Fässla“ reicht bis ins Jahr 1649 zurück. In der Gassenschänke zwischen Wirtsstube und Gästezimmertrakt trinken Stammgäste gerade ihr erstes Seidla, einen halben Liter Bier. Dann lädt Juniorchef Roland Kalb spontan zur Besichtigung der Brauerei, die hinterm Frühstücksraum beginnt. „Fässla“ produziert nicht nur für den Eigenbedarf, sondern liefert auch in die Umgebung.

Die Obere Königstraße beherbergt auch die Brauerei „Spezial“, 1536 gegründet. Urlauber mischen sich an großen Holztischen mit Bambergern. Auch hier wird Rauchbier gebraut. Wie vor Jahrhunderten trocknet das Malz über offenem Buchenholzfeuer und erhält so das typische Aroma. Die Zeit vergeht mit Zuprosten, Anekdoten, gepökelten Schweinsknöchla und gesottener Ochsenbrust.

„Der Dom mit dem Bamberger Reiter ist ein Muss für Touristen, eine Wanderung an Fluss und in Wäldern auch“, sagt Elisabeth Keesmann. „Aber unsere Brauereien und Gaststätten sind genauso gefragt“, erzählt die Inhaberin der Brauerei „Keesmann“. Sie begrüßt einen jungen Mann, der sich am Ausschankfenster ein Bier holt und in mitgebrachte Brezel und Räucherwurst beißt. Bäcker und Metzger sind direkt neben Wirtschaft und Brauerei. „BMW“ nennen Bamberger solch glückliche Fügung.

„Hier dürfen Sie ihre Brotzeit gern mitbringen“, wirbt ein Schild am Brauhaus „Neder“ in Forchheim. Zwei Häuser weiter steht die Brauerei „Hebendanz“ mit eigener Wirtschaft. In Neustadt an der Aisch lockt Braumeister Lothar Hufnagel mit einer neuen Kleinbrauerei Gäste von nah und fern. 2005 hat er aus einer baufälligen Getreidemühle Gasthof und Brauerei geschaffen, wo nun Landbier fließt.

Hufnagel mischt Modernes mit Rustikalem und Historischem. Am Kachelofen im Restaurant hängt Omas Unterwäsche auf der Leine. Metzgerei und Frühstücksraum sind im Stil früherer Jahrzehnte gestaltet. Zwischen Braukesseln in der Scheune und im Biergarten sitzt man originell.

Noch neun Brauereien hat Bamberg, etwa 340 das Frankenland, davon gut 180 Oberfranken. Und wie viele Bierstraßen hat die Region? „Eine offizielle gesamtfränkische Bierroute gibt es nicht“, erläutert Olaf Seifert, Geschäftsführer beim Tourismusverband Franken. Aber eine alte fränkische Bierstraße führt von Bayreuth über Kulmbach mit Bayerischem Biermuseum, Lichtenfels, Bamberg und Forchheim bis zur Aischgründer Bierstraße. Entlang der Route haben sich neun Brauereien zusammengetan.

Informationen:

Tourismusverband Franken, Wilhelminenstraße 6, 90461 Nürnberg; Telefon: 0911/94 15 10.

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