G7-Gipfel in Elmau: Was Obama, Merkel und Co. verpassen

Berlin (dpa/tmn) - Nach Heiligendamm ist nun die Zugspitz-Region an der Reihe: Vom 7. bis 8. Juni findet der G7-Gipfel im oberbayerischen Schloss Elmau statt. In der Umgebung liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die den großen Weltenlenkern wohl entgehen.

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Wie schade!

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Für diese Sehenswürdigkeiten haben Merkel und Co. neben dem G7-Gipfel leider keine Zeit:

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Ammergauer Zeitberg: US-Präsident Barack Obama könnte seinem Überwachsungsdienst ein Schnippchen schlagen und sein Diensthandy in Schließfächern an der Bergstationdeponieren. Die Fächer sind für Wanderer da, die im wahrsten Sinne des Wortes abschalten wollen. Das funktioniert gut, wenn man mit der Hörnle-Schwebebahn auf den 1404 Meter hohen Gipfel gondelt.

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Meditationsweg Ammergauer Alpen: Hier könnte die deutsche Pfarrerstochter Angela Merkel meditieren und zur Ruhe kommen - mit Entspannungscoach Joachim Renz auf seiner „ Natur-gegen-Stress“-Wanderung. Insgesamt ist der Meditationsweg rund 87 Kilometer lang und führt von der berühmten Wieskirche in Steingaden zu Schloss Linderhof im Graswangtal, zu den besinnlichsten Kraftzentren der Region.

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Zugspitze: Japans Regierungschef Shinzo Abe wünscht sich sicher ein Gipfeltreffen auf höchstem Niveau. Vorher könnte er es vielen seiner Landesleute gleichtun und per Seilbahn auf Deutschlands höchsten Gipfel fahren. Nach dem Gruppen-Selfie ginge es zum Zugspitzplatt und von dort mit der Forschungsbahn zur Führung ins Schneefernerhaus. Hier laufen alle Klimadaten zusammen, die von diversen Forschungsabteilungen analysiert und für internationale Klima-Studien verwendet werden. Früher war das Schneefernerhaus ein Luxushotel mit eigenem Bahnhof im Bauch des Berges. Für Gruppen werden auf Anfrage Führungen angeboten, das Übernachten ist leider nicht möglich.

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Fingerhakeln: Knifflige Verhandlungen erwartet wohl auch Frankreichs Staatschef Francois Hollande. Um in Übung zu kommen, bietet sich eine Einführung in den bayerischen Traditionssport Fingerhakeln im „ Ähndl“ in Murnau an. Dort tischt Wirt Thilo Bischoff regionale Speisen auf. Das Prozedere ist sonst simpel: Beide Kontrahenten sitzen sich wie beim Armdrücken gegenüber, stemmen die Knie gegen eine gepolsterte Unterlage an der Tischkante. Sie fädeln die Finger in eine Schlaufe — den Lederriemen — und warten auf das altbekannte Kommando: „Beide Hakler, fertig, ziagt's!“ Die Gegner zerren dann aneinander herum - für Politiker wohl nichts Neues.

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Mittenwald: Bei einem Besuch in dem beschaulichen Luftkurort im Karwendel könnte der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi die erste Geige spielen. 1900 gab es in Mittenwald weniger als 2000 Einwohner — und 400 Geigenbauer. Noch heute ist der Ort ein international bekanntes Zentrum des Geigenbaus. Einer von ihnen ist Anton Sprenger. In seinem Werkstatthäuschen im Herzen von Mittenwald feilt, schleift und werkelt der 43-Jährige an seinen Meistergeigen, die er um die ganze Erde schickt — sogar in einem abgelegenen Indianerreservat erklingen die Töne einer echten Sprenger-Geige.

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Segelfliegen: Die Kanadier sind bekannt für ihre Entspanntheit und Liebe zur Natur. Geht es auf dem Gipfel mal wieder drunter und drüber, könnte der kanadische Premierminister Stephen Harper bei einem Rundflug über die Zugspitz-Region mit den Werdenfelser Segelfliegern buchstäblich über den Dingen schweben und die Schönheit der oberbayerischen Berge und Seen erkunden. Der Verein bietet zwischen April und September Schnupperkurse an. Eine Stunde kostet abhängig vom Flugzeugtyp zwischen 70 und 250 Euro.

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Afternoon-Tea im Schloss Elmau: Wenn die Einigung auf sich warten lässt, wüsste sich der britische Premierminister David Cameron wohl zu helfen: einfach abwarten und Tee trinken. Wo böte sich ein schönerer Afternoon-Tea an als im herrschaftlichen Schloss Elmau, dem Ort des Gipfels, bei Live-Piano-Musik im Teesalon mit Blick auf die Wettersteinwand und das satte Grün der umliegenden Almwiesen? Und wenn Cameron doch etwas Härteres braucht: Inmitten der Ammergauer Alpen liegt das 1330 von den Benediktinern gegründete Kloster Ettal. Vor 400 Jahren begannen die Mönche hier zu brauen und sich und die Bevölkerung mit flüssigem Brot zu versorgen

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Pattnachklamm: Sollte der russische Präsident Wladimir Putin doch noch eingeladen werden und würde aus dem G7- ein G8-Gipfel, dann hieße es für alle Beteiligten: cool bleiben. Abkühlung gibt es an jedem noch so heißen Sommertag in der nur sieben Kilometer vom Gipfelort entfernten Partnachklamm. Sie ist täglich geöffnet, Erwachsene zahlen 3,50 Euro, Kinder 2 Euro.