Westerwald, Hunsrück oder Moseltal?
Tipps für winterliche Wanderungen — und gemütliche Restaurants.
Wenn an einem frostigen Morgen der Nebel über den Flusstälern von Rhein und Mosel wabert und auf den Höhen von Hunsrück, Eifel und Westerwald schon die Sonne scheint, dann ist eine Mittelgebirgswanderung besonders reizvoll.
Durch kahle Bäume schweift der Blick ins Weite, manchmal scheint die Landschaft im Raureif erstarrt zu sein und wenn es dann tatsächlich zu schneien beginnt, legen sich Schnee und Stille wie ein weißer Mantel aus Watte übers Land.
Der alte Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ ist aktueller denn je. Angefangen beim guten Wanderschuh mit ordentlichem Profil bis zur Membran, der Jacke im Zwiebellook. Frieren ist out, Winter-Wandern ist in. Unter www.wanderwunder.info informiert ein eigener Podcast über die richtige Kleidung für Wanderungen in der kalten Jahreszeit.
Die Auswahl der Wege sollte entsprechend der Wetterbedingungen erfolgen. Statt steiler und steiniger Pfade sind kürzere Touren mit eher sanftem Relief vorzuziehen. Da bieten sich einige Abschnitte des Westerwald-Steigs an oder die Traumpfade in den Heideregionen der Eifel. Auch ausgewählte Etappen des Pfälzer Höhenwegs und einige Traumschleifen im Hunsrück sind für Winterwanderungen geeignet.
In der winterlichen Heidelandschaft der Osteifel locken zwei Traumpfade, der „Bergheidenweg“ und der „Wacholderweg“. Gedrungen wie Gnome scheinen die Wacholder auf der Heide zu hocken, manchmal mit Schneemützen bedeckt, machen sie die Winterlandschaft zur Märchenwelt. Durch dichte Nadelwälder und lichte Buchenwälder geht es hinab in vereiste Bachtäler und wieder hinauf auf die heidebedeckten Hochflächen. Beide Wege können im Winter mit festem Schuhwerk begangen werden. Am Start- und Endpunkt des „Wacholderwegs“ lockt die „Wabelsberger Wacholderhütte“ mit einer gemütlichen Rast am warmen Kachelofen. Am Parkplatz des „Bergheidenwegs“ finden Wintersportfreunde die Wintersportanlage Arft, die bei entsprechenden Schneeverhältnissen mit der einzigen Flutlichtanlage der Region aufwartet.
Hüttengaudi im schönen Westerwald: Alpen-Feeling erleben Wanderer in Bad Marienberg, direkt am Westerwald-Steig, denn im Restaurant Steig-Alm genießt man in gemütlicher Atmosphäre neben regionalen Gerichten auch alpenländische Spezialitäten. Für eine Winterwanderung ist die nur sechs Kilometer lange Etappe von Nistertal nach Bad Marienberg geradezu ideal, denn nur 185 Höhenmeter sind zu bewältigen. Durch Wiesen und Wälder und das idyllische Tal der Großen Nister führt die Wanderung mit gemütlichem Ausklang in der Alm. Für die Rückfahrt nach Nistertal kann ein Taxi organisiert werden.
Der Pfälzer Höhenweg hat seinen Namen nicht von ungefähr, denn es geht tatsächlich ganz schön hoch hinauf. Doch können einige Etappen auch ganz entspannt bewältigt werden, so zum Beispiel die 14 Kilometer lange Tour von Meisenheim nach Lauterecken. Nach einem Bummel durch die schöne Fachwerkstadt Meisenheim führt die Wanderung über eine alte Römerstraße mit tollen Aussichtspunkten nach Lauterecken. Für die An- und Abreise kann die Bahn nach Lauterecken genutzt werden, nach Meisenheim geht es weiter mit dem Bus.
Traumschleifen im Hunsrück: Am Saar-Hunsrück-Steig sind mit den zahlreichen Traumschleifen auch einige Rundwanderwege entstanden, die sich für Winterwanderungen eignen.
Die „Kappleifelsentour“ verläuft über 8,8 Kilometer mit zwei kürzeren Anstiegen und bietet weite Ausblicke über den winterlichen Idarwald. Start und Ende der Tour ist Laufersweiler am Fuße des Idarkopfs. Ebenfalls über acht Kilometer führt die Traumschleife „Klingelfloß“ als leichte Wanderung durch ein abwechslungsreiches Waldgebiet auf dem Hunsrück-Plateau. Die Wanderung beginnt und endet am Hotel-Restaurant Birkenhof in Klosterkumbd. rpt