Pro und Contra Soll das Handgepäck im Flugzeug kleiner werden?
Birte Hauke: Ja, das Gepäckfach ist für Taschen und Jacken da. Und beim Boarding geht es schneller. Für eine Flugreise braucht man starke Nerven.
Vor allem, wenn die Reise mit langer Warterei vor dem Flieger auf dem Rollfeld beginnt, weil verzweifelte Mitreisende dicke Koffer in die Gepäckfächer quetschen. Handgepäck sollte man bequem in die Hand nehmen können.
Handlich sind die meisten Gepäckstücke aber nicht. Wenn dann die eigene Tasche keinen Platz mehr findet, ist das ärgerlich — besonders, wenn man für den Transport eines kaum größeren Gepäckstücks im Frachtraum bezahlt hat. Die Ursache dieses Problems liegt bei den saftigen Gebühren, die für aufgegebenes Gepäck berechnet werden — ein Ergebnis des Preisdrucks auf dem Billigflieger-Markt.
Fliegen kann aber nicht umsonst sein. In das kleinere Format passt immer noch alles, was man während des Flugs braucht. Dann passt auch alles ins Gepäckfach.
Nina Bossy: Nein, der Rucksack gehört weiter ins Handgepäck. Die Airlines wollen sich nur bereichern.
Ich möchte vier Tage verreisen. Dafür brauche ich: eine Regenjacke, ein zweites Paar Schuhe, Wechselwäsche, meinen Laptop, Akkuladegerät, Shampoo und einen Föhn. Ich packe nicht meinen Koffer, ich packe meinen Rucksack. Der hat die Maße 50 mal 40 Zentimeter — und ist vielleicht bald als Handgepäck nicht mehr erlaubt.
Ich kann den Sinn dahinter nicht verstehen. Etwa weniger Kerosin? Im Gegenteil! Nehme ich einen Koffer mit, packe ich auch mehr ein. Gibt es im Flugzeug zu wenig Platz für Rucksäcke dieser Größe? Nein! Wenn Reisende Riesentaschen als Handgepäck deklarieren, ist das ein Problem mangelhafter Kontrollen — nicht der geltenden Maße.
Das eigentliche Argument ist doch, dass die Airlines mehr Geld verdienen wollen. Da steige ich als Verbraucher mit Rucksack lieber aber aus.