Studie: Billigfliegen teurer - aber Preisrückgang möglich
Köln (dpa) - Fast jeder dritte Fluggast in Deutschland entschied sich 2013 für einen Billigflug. Wie eine Studie zeigt, sind die Preise zuletzt angestiegen. Angesichts der harten Konkurrenz unter den Anbietern muss dies allerdings nicht so weiter gehen.
Billigflüge sind nach einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zwischen März 2013 und 2014 in Deutschland teurer geworden. Doch dank wachsender Konkurrenz zwischen den Fluggesellschaften könnten die Ticketpreise sinken, sagte der Sprecher des Zentrums, Andreas Schütz. Dazu gebe es aber unterschiedliche Einschätzungen von Experten.
Die „Bild“-Zeitung hatte am Montag (5. Mai) von der DLR-Studie berichtet und auf nachdrängende Anbieter in Deutschland wie Easyjet und Wizz verwiesen. Zudem fliege Marktführer Ryanair inzwischen häufiger Großflughäfen an. Darauf müssten die deutschen Konkurrenten Germanwings und Air Berlin mit niedrigeren Preisen reagieren. Zuvor hatte auch die „Rheinische Post“ über die Analyse des DLR berichtet.
Bis zu diesem Frühjahr konnten die Kunden aber noch nicht vom wachsenden Wettbewerb profitieren, wie die Untersuchung zeige, sagte Schütz. Über alle Strecken und Buchungszeiten hinweg ermittelte das DLR Durchschnittspreise zwischen 70 und 160 Euro. Im Frühjahr 2013 lag diese Spanne noch zwischen 60 und 120 Euro.
Deutliche Folgen für das Billigflug-Segment ergaben sich laut Studie aus dem Umbau der Lufthansa-Tochter Germanwings. Sie habe im vorigen Winter 60 Prozent mehr Flüge angeboten und damit zu Air Berlin aufgeholt. Air Berlin habe dennoch den Spitzenplatz mit 42 Prozent Marktanteil behauptet.
Die Zahl der Verbindungen im deutschen Billigflug-Geschäft wuchs der Studie zufolge binnen eines Jahres um 43 - das entspricht einem Plus von rund zehn Prozent. Vor allem die Streckendichte zwischen Deutschland und Spanien habe mit plus 28 Prozent deutlich zugenommen.
Nach Berechnungen der Studienautoren nutzten im Jahr 2013 rund 66 Millionen Passagiere Billigflieger. Deren Marktanteil lag damit bei 32,3 Prozent und sei um 0,4 Prozent angestiegen.