„Xaver“ im Anmarsch - Reisetickets nicht voreilig stornieren
Hannover (dpa/tmn) - Das Orkantief „Xaver“ droht den Bahn- und Flugverkehr zu behindern. Reisende sollten aber nicht voreilig stornieren - denn dann gibt es kein Geld zurück.
Stornieren Bahn- oder Fluggäste ihr Ticket aus Angst vor einem drohenden Sturm im Voraus, bekommen sie kein Geld zurück. Darauf weist der Reiserechtler Paul Degott in Hannover hin. Das für Donnerstag und Freitag im Norden Deutschlands angekündigte Orkantief „Xaver“ droht zwar den Bahn- und Flugverkehr zu behindern. Solange allerdings noch keine konkreten Ausfälle oder Störungen für bestimmte Verbindungen feststehen, müssten Reisende die Kosten ihrer Stornierung selbst tragen. „Prophylaktisch zu stornieren, da wird sich kein Unternehmen drauf einlassen“, schätzt Degott.
Fällt ein Flug wegen des Sturms aus, habe der Kunde die Wahl: Entweder er lässt sich das Geld für das Ticket erstatten, oder er lässt sich eine Ersatzbeförderung organisieren. „Ich rate immer zu Letzterem“, sagt Degott. Für das erstattete Geld eine gleichwertige, zeitnahe Verbindung zu finden, sei für den Kunden nicht leicht. Einen Anspruch auf Schadenersatz nach der EU-Fluggastrechteverordnung habe der Kunde allerdings nicht. Denn bei Unwettern wie dem Orkan „Xaver“ handele es sich um höhere Gewalt.
Verspätet sich ein Zug erheblich, muss die Bahn Fahrgästen einen Teil des Ticketpreises erstatten. Wie viel Geld die Kunden zurückbekommen, hänge von der Dauer der Verspätung ab, sagt Degott. Bei großen Verspätungen gilt der Vertrag zwischen Bahnunternehmen und Kunden als nicht vollständig erfüllt. 25 Prozent des Fahrpreises gibt es ab 60 Minuten Verspätung und 50 Prozent ab 120 Minuten.