Basketball-Profiliga NBA Schröder Matchwinner: „Doppeltes Glück, doppelter Erfolg“

Miami (dpa) - Die Auszeit in Miami Beach hat Dennis Schröder gut getan. „Meine Freunde waren hier. Wir waren essen und haben ein bisschen gechillt“, sagte der Basketball-Nationalspieler nach dem 93:90-Erfolg der Atlanta Hawks bei den Miami Heat über seine Freizeitgestaltung vom Vortag.

Foto: dpa

Am Dienstag (Ortszeit) war der Deutsche dann in der American Airlines Arena in Floridas Millionen-Metropole der Hauptakteur: Der 23-Jährige erzielte mit 18 Zählern nicht nur die meisten Punkte für sein Team, sondern verwandelte beim fünften Hawks-Sieg in Serie auch die entscheidenden Freiwürfe fünf Sekunden vor Schluss. „Wir sind auf einem guten Weg, wir spielen gut zusammen“, sagte der NBA-Profi.

Seit Trainer Mike Budenholzer ihn in die Startformation befördert hat, liefert der Deutsche in der amerikanischen Basketball-Profiliga starke Leistungen fast wie am Fließband ab. „Ich habe gelernt, dass das Team wichtiger ist als alles andere“, sagt er. „Wir haben gewonnen, das ist das, was mich interessiert. Wenn man dann auch noch eine gute Performance hat und trifft, dann ist das ein doppeltes Glück, ein doppelter Erfolg.“ Die Hawks sind nach dem achten Sieg Zweiter im Osten hinter Meister Cleveland, Schröder hat in allen zehn Saison-Spielen - auch beim Sieg über die Cavaliers von LeBron James - zweistellig gepunktet.

Der Vertrauensbeweis seines Coaches, der ihn mit einem Vertrag bis 2021 ausstattete, hat den jungen Basketballer nicht nur reich gemacht, sondern noch zielorientierter werden lassen. Auch wenn sich von der kommenden Saison an sein Gehalt auf bis zu 16 Millionen Euro steigert, scheint er gewillt, nicht mehr abheben zu wollen. Seit dem Tod seines Vaters, damals war er 16, sorgt er für die Familie. Doch Schröder, der mit etwa 2,4 Millionen Euro momentan auch nicht ganz so schlecht verdient, war im Sommer aufgefallen, hatte er doch seine beiden goldenen Autos vor seinem Haus getwittert. Für den Tweet hatte der junge Mann viel Häme und noch mehr Kritik einstecken müssen.

Beim Sieg in Miami gelang Schröder nicht alles - fünf Ballverluste sind für einen Aufbauspieler kein wirklich guter Wert. „Ein Auswärtssieg bei einem Team, das immer alles gibt, das ist ein gutes Zeichen“, sagte Coach Budenholzer dennoch. Vor allem in der Verteidigung hatten die Hawks das passenden Konzept, verwandelten 23 Ballverluste der Heats in 25 Punkte.

„Sogar die besten Spieler haben manchmal schlechte Spiele. Aber man muss einen Weg finden, wie man gewinnt als Team“, sagte der 1,86 Meter große Schröder. Am Ende war der Deutsche der Matchwinner und hatte es danach eilig. „Wir fahren jetzt gleich wieder zurück, denn wir spielen morgen ja schon wieder gegen Milwaukee in Atlanta.“ Ob dann Dwight Howard bei den Hawks dabei ist, wird sich zeigen. Der Star-Center verletzte sich vor dem Schlussviertel am Oberschenkel. „Ob er spielen kann, wird sich zeigen“, sagte Budenholzer.

Wieder gespielt hat auch Paul Zipser. Der Ex-Münchner stand beim 113:88 der Chicago Bulls bei den Portland Trail Blazers endlich wieder einmal vier Minuten auf dem Feld. Der NBA-Neuling konnte allerdings keinen seiner drei Würfe verwandeln.