Seilbahn – ein letztes Wort rund um die Debatte

Die Stadt und die WSW dürfen nicht aus der Verantwortung gelassen werden.

Eine Seilbahn, wie hier in Koblenz, wird es in Wuppertal nicht geben.

Foto: Fischer, A.

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Ein letztes Wort zur Seilbahn ist nicht mehr nützlich, aber eine erste Antwort auf die Frage: Warum eine Seilbahn? Es war ein Projekt, das dem Umweltschutz und der Energiewende dienen sollte. Das war die Absicht der Landesregierung bei der Förderung von Projekten des ÖPNV. Dies gilt auch heute noch.

Die Stadt und die WSW dürfen nicht aus der Verantwortung gelassen werden, die Ziele der Landesregierung und der Stadt Wuppertal weiter zu verfolgen. Obusse, welche die fahrdrahtlosen Strecken mittels Pufferung durch Batterien befahren, gibt es in Solingen, gefördert mit 16 Millionen Euro durch das Land NRW.

Köln will den gesamten Busverkehr bis 2030 elektrifizieren. Da ist es an der Zeit, seitens der Stadt Wuppertal erneut einen Förderantrag an das Land NRW zu stellen. Der Titel könnte lauten: „Umweltschonender und zukunftssicherer Betrieb von wintertauglichen, batteriegestützten Obussen mit Allradantrieb“.

Dieses Vorhaben sollte zunächst auf die Streckenführung von Solingen Mühlenplatz, Wuppertal Kohlfurth, Cronenberg und Südstadt bis zum Hauptbahnhof am Döppersberg begrenzt bleiben. Eine Kooperation mit der Stadt Solingen erscheint mir ebenso zwingend notwendig wie die Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität Wuppertal. Nur so kann eine ausreichende Wissensmenge kostenmindernd aus dem Projekt „Obus -Solingen“ abgezogen werden.

Mein Hinweis auf den „Allradantrieb“ kommt nicht von ungefähr. Die Bergstrecken in der Südstadt stellen an Busse erhebliche Anforderungen, die bei Schnee nicht immer erfüllt werden können. Ein elektrischer Allradantrieb ist hierfür besonders geeignet.

Die Technik ist wintertauglich, denn das Militär Österreichs nutzte bereits um 1900 einen „Elektro-Train“ als Waffensystem mit einem Zugwagen und fünf Anhängern, ausgestattet mit Allrad-Nabenelektromotoren mit einer Gesamtleistung von 110 kW und einer Nutzlast von 30 Tonnen. Dieses Gefährt kam auf Passstraßen der Alpen zum Einsatz. Es war eine Konstruktion von Herrn Ferdinand Porsche.

Hinter dem neuen Projekt „Umweltschonender und zukunftssicherer Betrieb von wintertauglichen, batteriegestützten Obussen mit Allradantrieb“ stehen keine unwägbaren Kosten. Es handelt sich bei Obussen um eine eingeführte Technik. Das weiß auch die Stadt Wuppertal, denn bis 1972 betrieb sie Obuslinien.

Frisch gewagt ist halb gewonnen. Wann hören wir aus den Gremien der Stadt die ersten Signale: Umweltschutz und Energiewende sind uns wichtig.

Edgar Stengel, per Mail an die Redaktion