Trotz Corona Arbeitslosenzahl in NRW sinkt weiter

Dank der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie fällt die Frühjahrsbelebung in Nordrhein-Westfalen im Mai ungewöhnlich stark aus. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede.

Trotz Corona geht die Arbeitslosigkeit in NRW zurück.

Foto: dpa/Felix Kästle

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Monat deutlich gesunken. „Im Mai entwickelte sich der Arbeitsmarkt in NRW für Menschen ohne Beschäftigung ausgesprochen positiv“, berichtete der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Torsten Withake, am Dienstag in Düsseldorf.

Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen um 2,0 Prozent oder 15 312 Personen auf

733 916. Der im Frühjahr übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit sei damit deutlich stärker ausgefallen als im langjährigen Mittel vor der Pandemie. Die Arbeitslosenquote sank in NRW von 7,7 auf 7,5 Prozent. Stichtag für die Datenerhebung war der 12. Mai.

„Landesweit liegt die Zahl der Arbeitslosen auch wieder unter dem Niveau von Mai 2020, als die Auswirkungen des 1. Lockdowns den Arbeitsmarkt stark beeinflussten“, sagte Withake. Die

Aussicht auf deutliche Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen und auf eine Belebung der Wirtschaft bewege die Unternehmen in NRW jetzt wieder dazu, mehr freie Arbeitsstellen zu melden.

Auffällig ist laut Withake allerdings die unterschiedliche regionale Entwicklung. In Regionen wie dem Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen erhole sich der Arbeitsmarkt schneller von den Auswirkungen der Pandemie. Grund dafür sei neben der guten Entwicklung der Inzidenzzahlen und der damit lokal früher einsetzenden Lockerung der Schutzmaßnahmen vor allem das größere Gewicht des verarbeitenden Gewerbes in diesen Regionen.

„In den großen Städten der Rheinschiene, deren Arbeitsmarkt stärker von Dienstleistungen geprägt ist, stellt sich diese Entwicklung noch nicht so stark ein. Hier hemmen die Folgen der Pandemie weiterhin die Frühjahresbelebung“, erklärte Withake.

Vor Herausforderungen steht die Arbeitsagentur aktuell auf dem Ausbildungsmarkt. In NRW sind vier Wochen vor dem Beginn der Sommerferien noch 46 394 gemeldete duale Ausbildungsstellen offen. Gleichzeitig sind 39 476 Jugendliche noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Viele Jugendliche glaubten, dass es aufgrund der Corona-Pandemie keine Ausbildungsplätze gebe. „Das Gegenteil ist aber der Fall. Viele Unternehmen in fast allen Branchen suchen händeringend Nachwuchs“, sagte Withake.

(dpa)