Der Kö-Bogen spannt sich
Innenstadt: Die neue Straße am Hofgarten ist bereits gut zu erkennen. Investor kündigt erste Erfolge bei Vermietung an.
Düsseldorf. Auf dem Jan-Wellem-Platz sind die Mammutbagger in Stellung gegangen. Und wer von der Fischerstraße kommend den Tausendfüßler hochfährt, der sieht deutlich: Die Interimsstraße entlang der Hofgartenstraße hat Gestalt angenommen. "Die Schottertragschicht ist aufgebracht, bald folgen die beiden Asphaltschichten", sagt Ulrich Hartard, beim Investor Developer Senior-Projektmanager für den Kö-Bogen.
Die Straße soll jetzt in der zweiten Juni-Hälfte in Betrieb gehen. Dann fahren die Autos an der Landskrone entlang in Richtung Kaufhof. Zwölf Meter tiefe Spundwände sichern das zwei Meter tiefe Gewässer.
Zunächst hatte ein vermeintlicher Bombenfund, der sich als Haufen Bewehrungseisen im Erdreich entpuppte, die Arbeiten verzögert. Gerade beseitigt eine Spezialfirma ein weiteres Problem: Telekom-Leitungen, die den kompletten Düsseldorfer Norden versorgen, werden per Spülbohrung unter die nördliche Düssel gedrückt und verlegt. "Die müssen komplett aus dem Baufeld, sagt Stefan Mühling, Chef der Developer.
Mit der Inbetriebnahme der knapp 400 Meter langen und rund 650 000 Euro teuren Interimsstraße wird es auf der 14 000 Quadratmeter großen Baustelle im Herzen der Innenstadt richtig losgehen. Dann wird der zweite Schlitzwandbagger in Betrieb genommen und der Fassadenverlauf der Libeskind-Häuser wird schon bald in etwa zu erkennen sein. Bereits heute können Düsseldorfer Entdeckungen machen: Auf dem Baufeld sind betonierte Löcher zu erkennen, welche die Konturen der Autotunnel bilden. Diese Bohrpfähle sind Bestandteile der Gründung und der Fundamente auch der Neubauten.
Die Autotunnel sorgen ab 2014 dafür, dass Passanten ohne störende Autos von der Kö in den Hofgarten flanieren können. Dabei sehen sie auf dem ehemaligen Jan-Wellem-Platz die beiden Libeskind-Bauten, die auf dem Immobilienmarkt ein Top-Thema sind. "Die Nachfrage ist noch besser als erwartet", sagt Mühling und kündigt für dieses Jahr auch Abschlüsse mit Hauptmietern an. "Es geht um Flächen, die größer sind als 10 000 Quadratmeter."
Welche Bäume in die Fassade der Libeskind-Bauten integriert werden, ist offen. "Wir sind im Designprozess", sagt Mühling, der jedoch eine enge Abstimmung mit der Grünplanung für den erweiterten Hofgarten avisiert.