Die Wehrhahn-Linie wird 78,6 Millionen Euro teurer
Baudezernent Bonin verkündet Kostensteigerung für die U-Bahn. Streit gab es erneut um den richtigen „Takt“ der U79 zur Universität.
Düsseldorf. Wehrhahn-Linie. Nach den Etatreden von OB Elbers und Kämmerer Abrahams herrschte am Donnerstag im Stadtrat erst einmal eine gewisse Ermattung vor. Vielleicht nahm deshalb kaum jemand den Bericht von Bau- und Planungsdezernent Gregor Bonin zur Wehrhahn-Linie richtig zur Kenntnis.
Dabei teilte Bonin wirklich starken Tobak mit: "Die Gesamtkostenschätzung lag 2007 bei 650 Millionen Euro. Jetzt konnten die voraussichtlichen Endkosten im Jahre 2014 für die Wehrhahn-Linie neu berechnet werden - sie liegen 78,6 Millionen Euro darüber."
Das heißt: Die Ost-West-U-Bahn kostet am Ende fast 730 Millionen Euro. Mindestens, denn weitere Kostensteigerungen sind durchaus möglich. Bonin sagte, dafür erhöhten sich aber auch die Zuwendungen von Bund und Land an die Stadt um 41,1 Millionen Euro. Danach blieben an der Stadt aber immer noch 37,5 Millionen hängen. Zur Begründung teilte der Dezernent mit, die Steigerung betreffe vor allem den architektonischen Ausbau der U-Bahnhöfe und betreffe keineswegs nur die reinen Baukosten. Die blieben mit einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber der Schätzung 2007 im Rahmen. U79-Verlängerung.
Erneut heftig gestritten wurde über den Takt der U79 zur Universität. SPD, Grüne und Linke forderten vergeblich die sofortige Einführung eines 10-Minuten-Taktes. Nur so sei die Linie zur Uni wirklich attraktiv und locke Fahrgäste an. Aus Kostegründen nur alle 20 Minuten zur Uni zu fahren sei ein "Geburtsfehler": "Das hat sich seit der Einführung vor vier Wochen bereits erwiesen", sagte Martin Volkenrath (SPD).
FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus konterte: "Wieder mal wollen Sie das runde Quadrat, das nervt. Wir schauen uns erst den tatsächlichen Bedarf auf der Linie an. Ist er wirklich so groß, dann gibt es natürlich den 10-Minuten-Takt, das war immer klar."
Wolfsaap. Interfraktionell will der Rat den ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr am Rande des Aaper Waldes (nordöstlich der Rennbahn) als Landschaftsschutzgebiet erhalten. Wie berichtet, stellt der Bund das 200 Hektar große Areal mit der Segelflugwiese zum Verkauf. CDU, SPD, Grüne und FDP sind sich unter dem Titel "Die Wolfsaap soll bleiben wie sie ist" einig, dass der Landschaftsraum "uneingeschränkt erhalten bleiben soll". Etwaige Bauanträge privater Investoren solle die Stadt ablehnen.
Kopfsteinpflaster. Zwischen Reeser Platz und Freiligrathplatz ist auf der Kaiserswerther Straße keine weitere Sanierung des Kopfsteinpflasters vorgesehen. Die Oberfläche der Straße sei trotz 73 Jahren auf dem Buckel technisch nicht zu beanstanden. Eine leichte Wellenform in der Fahrbahndecke wirke sich nicht auf die Geräuschentwicklung aus, erklärte Umweltdezernentin Helga Stulgies. Lediglich der Versuch einer nächtlichen Tempo-Beschränkung laufe weiter, um den Lärm dort zu reduzieren.
Kö-Bogen/Tausendfüßler. Anfang nächsten Jahres wird die Stadt einen neuen Info-Pavillon zum Bau des Kö-Bogens für die Öffentlichkeit errichten. Das versprach OB Elbers vor dem Stadtrat.
Der beharkte sich dann wieder einmal beim Thema Tausendfüßler. Die Grünen beantragten eigentlich nur, dass der in der WZ vorgestellte kritische Bericht der Denkmalbehörde zum Abriss des Tausendfüßlers und zur Gestaltung des Gründgens-Platzes veröffentlicht werde und in die Fachausschüsse gelange. Doch das lehnten CDU und FDP ab.