Düsseldorfer Schulpreis Drei Fragen an Jacques Tilly - Schirmherr des Schulpreises
Herr Tilly, was ist Ihrer Meinung nach das Besondere am WZ-Schulpreis? Warum unterstützen Sie das Projekt?
Tilly: Wenn ich an meine eigene Schulzeit zurückdenke, waren es gerade die außerschulischen Aktivitäten, die mich besonders geprägt haben. An die Friedenswoche kann ich mich zum Beispiel noch erinnern, das war 1981, oder daran, dass ich geholfen habe, eine Schülerzeitung zu organisieren. Es waren immer die Sachen außerhalb des Lehrplans, die mich prägten und die mir Autonomie gebracht haben. Und beim WZ-Schulpreis sieht man, dass Schüler auch heute noch Dinge außerhalb des Lehrplans organisieren und dass das Engagement von damals weitergeht.
Was hat sich verändert, wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken und sie mit dem jetzigen Schulleben vergleichen?
Tilly: Das waren die 1980er Jahre. Die waren hochpolitisiert. Es ging um gesellschaftliche Visionen, die es heute sicherlich auch noch gibt. Aber was das politische Engagement der Schüler angeht, hatte das damals einen ganz anderen Grad, eine andere Intensität.
Welches Projekt des WZ-Schulpreises hat Ihnen denn am besten gefallen?
Tilly: Am besten haben mir die Projekte gefallen, die sich mit der Willkommenskultur beschäftigen, die zeigen, wie Integration von Flüchtlingen funktioniert. Das betrifft das Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg, das Vielfalt als Chance begreift, aber auch die Freiherr-vom-Stein-Realschule, die dafür sorgt, dass sich Flüchtlinge oder Kinder aus Zuwandererfamilien wohl und willkommen an der Schule fühlen.