Für Lena kommt jetzt nur noch der Dome in Frage
Die Stadt prüft das Anforderungsprofil für das Finale am 14. Mai 2011. Die Arena ist durch Fortuna blockiert.
Düssledorf. Oberbürgermeister Dirk Elbers bekam jetzt vertrauliche Post vom Norddeutschen Rundfunk. Darin: das Anforderungsprofil als Ausrichterstadt für den Eurovision Song Contest am 14. Mai 2011. Nach Lenas Sieg in Oslo steigt der in Deutschland - und Düsseldorf hatte sich per Brief von Elbers an NDR-Intendant Lutz Marmor schon am 1. Juni als Austragungsort angeboten.
Im Rathaus werden nun vor allem die Kosten geprüft, die auf die Stadt zukommen würden. Und die könnten abschreckend hoch sein. Auch wenn Frank Scholz, Büroleiter von Elbers, relativiert: "Es ist sicher nicht so, dass die Ausrichterstadt die Hälfte der Gesamtkosten tragen muss. Ein Großteil liegt beim Fernsehsender, hinzu kommen Sponsoren", sagt er. Insgesamt soll der Song Contest um die 25 Millionen Euro kosten wie jetzt in Oslo, 2009 in Moskau sollen es über 40 Millionen gewesen sein.
Die zweite wichtige Frage lautet: Wo könnte Lena ihren Titel in Düsseldorf verteidigen? Generell kommen logistisch zwei Orte in Frage - die große Arena in Stockum und der Dome in Rath. Doch das Thema Arena hat sich eigentlich schon erledigt. Denn hier hat die Fortuna am 15. Mai ihr letztes Heimspiel der Saison 2010/11 gegen Greuther Fürth. Und das ist nicht verlegbar.
Ganz abgesehen davon, dass die Austragungshalle für den Song Contest immer mindestens vier Wochen vorher "geblockt" ist, heißt: Hier darf nichts mehr stattfinden. Im Dome ließe sich das weit eher einhalten, weil die Eishockey-Saison spätestens Mitte April endet.
Ohnehin scheint die Halle an der Theodorstraße die plausiblere Wahl zu sein, da der europäische Sänger-Wettstreit in den letzten Jahren immer in Hallen mit einer Kapazität von 10 000 bis 15 000 Zuschauern stattfand. Entsprechend will auch der Nachbar Köln mit der Arena in Deutz und nicht mit dem Stadion in Müngersdorf ins Rennen gehen.
Apropos Konkurrenz: Neben den rheinischen Metropolen haben auch Berlin, Hamburg, Hannover und München Interesse am Song Contest signalisiert. Insider favorisieren die beiden norddeutschen Städte, denn hier sitzt jeweils der ausrichtende Sender NDR, was die Kosten senken würde. Hannover ist zudem bekanntlich die Heimatstadt von Lena.
Laut NDR soll die Entscheidung im September fallen. Düsseldorf hat nun vier Wochen Zeit, ein detailliertes Konzept vorzulegen. "An unserem großen Interesse hat sich nichts geändert", sagt Frank Scholz.