Ideenflut für den Song Contest

Mehrere hundert Vorschläge liegen bereits vor. Beispiele: Zahnarzt rund um die Uhr, Oldtimer-Shuttle und Schlagerposter an Baustellen.

Düsseldorf. Komm lieber Mai und mache. . . Nein, diesmal geht’s anders herum: Die Düsseldorfer selbst schmücken ihre Stadt — durch tolle Einfälle, Aktionen und Engagement. Sie entwerfen ein Bild: Und das ist gastfreundlich, fröhlich, originell. „Wir haben bereits mehrere hundert Ideen vorliegen“, sagt Ralf Zilligen, der Kreativ-Direktor für den Düsseldorf-Auftritt beim Eurovision Song Contest (ESC) im Mai 2011. „Wir müssen jetzt katalogisieren und dann entscheiden, was wir machen.“ Klar ist: Jede Idee ist willkommen, auch wenn nicht alles umgesetzt werden kann.

Im Rathaus präsentierten gestern Düsseldorfer ihre Ideen. Sie alle freuen sich, dass die große Musikshow an den Rhein kommt, und wollen einfach mitmachen. Ihre Vorschläge: Die Pluszahnärzte wollen ESC-Besucher rund um die Uhr eine Behandlungsmöglichkeit anbieten. Die 37 Mediziner sind in ihren vier Praxen ohnehin bereits von 7 bis 24 Uhr aktiv, da ist es zum nächtlichen Bereitschaftsdienst kein allzu großer Schritt mehr.

Das Beste: „Wir richten einen Sozialfonds über 10 000 Euro ein“, sagt Dr. Thomas Grau. „Wer seine Versichertenkarte nicht dabei hat, soll dennoch nicht mit Zahnschmerzen durch Düsseldorf laufen müssen.“ Eine Eintrittskarte für die Arena müssen die Patienten nicht vorweisen können. Eine klasse Idee, finden Zilligen & Co.

Vincent Kruchen will die Baustellen einpacken. Poster von Grand-Prix- und ESC-Gewinnern sollen sie schmücken, Düsseldorf wird so zur Galerie der Musikgeschichte. „Die Historie ist den Jüngeren ja nicht unbedingt bekannt“, sagt der 27-jährige Student der FH Mönchengladbach (Catering, Tourismus, Hospitality Services).

Last, not least: Das Ehepaar Monika und Ekkehard Günnewig will seine Oldtimer für einen Shuttle-Dienst zur Verfügung stellen. „Wir fahren selbst“, sagt der Urologe. „Die alten Autos sind absolute Sympathieträger“, sagt Monika Günnewig. Die beiden Limousinen sind Schmuckstücke: ein Jaguar MK 7 von 1953 und ein Alvis Speed 25 Saloon von 1937.

Die Stadt bittet zudem ausgewählte Düsseldorfer darum, als „Vip-Volunteer“ internationale Besucher durch die Stadt zu führen. „Wir erwarten 2500 Journalisten“, merkt dazu Alexandra Iwan an, die für die Betreuung dieser Klientel zuständig ist. Erster Vip-Betreuer ist René Küpper, der mit seinen T-Shirts (Marke: Hausfreund) Erfolg hat. „Es gab ja Vorwürfe, Düsseldorf sei für den jungen ESC keine gute Stadt, es fehle die Subkultur. Das glaube ich überhaupt nicht.“ Küpper will die kreative Szene, die interessanten Läden und Gastro-Angebote mit den Gästen erkunden.

Ebenfalls im Rathaus dabei: ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber. Er zeigte diese Woche einer 15-köpfigen Delegation der European Broadcasting Union (EBU) Arena und Stadt, gefeiert wurde u.a. im Malkasten.