Schrott-Gala: Mut ist wichtiger als Talent

Casting für den schrägen Talentwettbewerb im Uerige — Finale ist am 4. März

Düsseldorf. Kaum zu glauben. Was einmal als Gegenentwurf zum Düsseldorfer Lackschuh-Karneval von Rosenmontagszugleiter Hermann Schmitz aus der Taufe gehoben wurde, ist inzwischen selbst schon zur Tradition geworden. Das Casting zu der Institution im Düsseldorfer Kneipenkarneval hat am Sonntag bereits zum zwölften Mal stattgefunden. Mut ist für die Teilnahme an Hermanns Gala wichtiger als Talent.

Die „Künstler“ müssen sich nämlich im vollbesetzten Brauhaus-Saal zum Narren machen können, ohne mit der Wimper zu zucken. „Jeder, der meint in Düsseldorf auf der Bühne etwas zu können, der soll das hier machen“, sagt Hermann Schmitz.

Mit dabei sind die „Ritter von der Ritterstraße“, die eine schwierige Aufgabe haben: Als erste Band des Abends müssen sie das Publikum „warmspielen“ und sich gleichzeitig für die Schrott-Gala am 4. März empfehlen.

Das gelingt nachhaltig, es wird fleißig mitgetanzt und gesungen. Dann der Auftritt des unvermeidlichen Dirk „Puma“ Westmeier. Zum zwölften Mal versucht der Entertainer, in die Hauptrunde der Schrottgala vorzudringen. Unter dem Motto „Musik ist Trumpf“ gibt der Puma zwar alles, doch seine Schlager kommen nicht bei allen Gästen gut an: „Wollt Ihr eine Zugabe?“, fragt der Moderator.

„Nein, schallt die Antwort zurück. Auch die meisten anderen Kandidaten probieren es mit inbrünstig dargebotenen Schlagern, mit einer Ausnahme: Die „Oberkr(h)einer“ aus Neuss spielen bayerische Blasmusik mit rheinischen Texten. Ist laut, klingt gut, zum Sieg reicht es aber dennoch nicht.

Sie werden zweiter nach den „Rittern von der Ritterstraße“, die sich jetzt schon auf ihren nächsten Auftritt bei der Schrott-Gala im März freuen dürfen. Und wie hat Zeremonienmeister Schmitz der Abend gefallen? „Es war wieder einmal total bescheuert, einfach herrlich.“

Für die große Schrott-Gala am 4. März 2011 gibt es übrigens noch genau vier Karten zu je 30 Euro unter Telefon: 964 77 0.