Interview mit Bürgermeisterin Strack-Zimmermann: „Mehr Wohnen, mehr Geschäfte, mehr Restaurants“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann über Zukunftspläne, den Ladenmix und die Gefahr durchs Internet.

Düsseldorf. Das Projekt Kö-Bogen ist mit den Libeskind-Bauten noch nicht abgeschlossen. Weitere Neubauten werden folgen. Wie das gesamte Umfeld sich verändern wird, darüber sprachen wir mit Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Frau Strack-Zimmermann, manche Geschäfte werden vergrößert oder modernisiert. Kommen auch neue?

Strack-Zimmermann: Primark und Sport-Scheck sind ja bereits bekannt. Ich weiß von Unternehmen, die in der Innenstadt bauen, dass noch andere Einzelhändler gerne nach Düsseldorf kommen würden. Das Interesse ist sehr groß, und die Initialzündung hat der Kö-Bogen geliefert. Am Eingang zur östlichen Schadowstraße wird es weitere Baufelder geben. Man kann davon ausgehen, dass auch dort im Erdgeschoss zusätzliche Läden eröffnen werden.

Und in den Obergeschossen?

Strack-Zimmermann: Ich denke generell, dass wir auch in der City das Thema Wohnen im Blick haben sollten. Vor allem in der Immermannstraße und der Berliner Allee sehe ich Potenzial. Es gibt dort auch zum Teil Bürobauten aus den 70er Jahren, die nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Wenn in dieser Straße wieder mehr Menschen wohnen, zieht das auch Einzelhandel nach sich.

Auch von Gastronomie in der Schadowstraße ist oft die Rede — aber die hohen Mieten. . .

Strack-Zimmermann: Ich bin davon überzeugt, dass sich Restaurants ansiedeln. Es werden mehr Menschen kommen, die Nachfrage wird da sein. Gute gastronomische Konzepte sind gefragt.

Breuninger, erweiterter P&C, mehr Restaurants — funktioniert die Rechnung?

Strack-Zimmermann: Ja. Düsseldorf hat ein Einzugsgebiet, das bis nach Benelux reicht. Wir haben Marken z.B. Nespresso und Abercrombie und eine Einzelhandelsmischung, die nicht nur aus den Ketten besteht, die man überall findet. Zudem eine günstige Lage. Es werden mehr Menschen zum Einkaufen in die Stadt kommen.

Bleibt zu hoffen, dass sie nicht stattdessen zunehmend im Internet bestellen.

Strack-Zimmermann: Darauf muss der Einzelhandel reagieren. Er tut es auch zum Teil bereits, indem Onlinehandel und Einkauf vor Ort verzahnt werden. Den Einkaufsbummel kann das Internet aber nicht ersetzen. Als Stadt können wir da mitwirken, indem wir möglichst attraktive Einkaufsmöglichkeiten bieten.