Die Jazz Rally swingt auch ohne einen Hauptsponsor
Otto Lindner und Boris Neisser über die Zukunft des Festivals, das auch 2014 gesichert ist.
Düsseldorf. Neun Jahre lang war Vodafone Hauptsponsor der Jazz Rally. In der vergangenen Woche gab das Unternehmen bekannt, sich im nächsten Jahr zurückzuziehen. Otto Lindner, Vorstand der Destination Düsseldorf, und Geschäftsführer Boris Neisser blicken trotzdem zuversichtlich in die Zukunft. Das Festival wird auch 2014 stattfinden, versichern sie im WZ-Gespräch.
Otto Lindner: Wir haben kein Problem. Das ist alles völlig geräuschlos verlaufen. Ich sehe das als Herausforderung. Neun Jahre lang hat Vodafone viel Geld in die Veranstaltung gepumpt. Wenn das aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr geht, muss man dafür Verständnis haben. Das Festival hat in seiner Geschichte schon dreimal den Hauptsponsor gewechselt.
Bedeutet dies auch das Aus für die Flughafen-Konzerte?
Boris Neisser: Aller Wahrscheinlichkeit nach ja. Vodafone ist aber nicht das einzige Problem. Air Berlin hat die gesamte Wartung nach München verlegt. Wir wissen gar nicht, ob der Hangar im nächsten Jahr noch zur Verfügung steht. Außerdem wurden die Kosten für die Sicherheits-Maßnahmen rund um den Flughafen immer teurer.
Wird es eine neue Sonder-Veranstaltung als Ersatz geben?
Lindner: Das wissen wir noch nicht. Die Entscheidung hängt wesentlich von dem neuen Hauptsponsor ab. Der möchte der Jazz Rally natürlich auch seinen Stempel aufdrücken. In dem Wechsel liegt auch eine Chance.
Wären Zuschüsse aus Steuergeldern eine Lösung?
Lindner: Auf keinen Fall. Die Jazz Rally ist ein komplett privat finanziertes Ereignis und das wird immer so bleiben. Wir wollen weiter unabhängig sein und möchten uns beim Programm auch nicht reinreden lassen. Wir haben rund 20 Sponsoren, die uns seit vielen Jahren die Treue halten. Und wir haben ein gutes Produkt. Darum mache ich mir um die Zukunft keine Sorgen.
Wie wird sich die Rally in den nächsten Jahren entwickeln?
Neisser: Uns geht es bei dem Festival nicht um schneller, höher und weiter. Wir haben in jedem Jahr rund 300 000 Besucher. Mehr als die Hälfte von ihnen fährt mehr als 50 Kilometer zu uns nach Düsseldorf. Uns geht es nicht um neue Besucherrekorde, sondern darum, die Jazz Rally in jedem Jahr qualitativ zu verbessern. Ich glaube, da sind wir auf einem sehr guten Weg.