Karneval: Ein Kapitän am närrischen Ruder

Michael Schweers und Pia Oertel sind das neue Düsseldorfer Prinzenpaar.

Düsseldorf. Nein, es war keine Überraschung mehr, wer in diesem Jahr die Narren regieren wird. Trotzdem war dem designierten Prinzen Michael Schweers und seiner Venetia Pia Oertel die Nervosität anzumerken, als sie am Donnerstag im Rathaus ihren ersten öffentlichen Auftritt hatten „Hier ist das Aufgeregteste, was Düsseldorf zurzeit zu bieten hat“, stellten sich die beiden vor, die es zusammen immerhin auf acht Kinder bringen. Allerdings nicht gemeinsam.

Sichtlich erleichtert waren Prinz und Prinzessin, dass es mit der Geheimniskrämerei zu Ende ist. Vor allem Pia Oertel, die fünf Kinder im Alter von sechs bis 19 Jahren hat, musste die Familie auf Kurs halten, weil ihre Sprösslinge in Schulen und Kindergarten immer gefragt wurden, ob ihre Mama denn Venetia wird: „Aber sogar der Kleinste hat bis zum Schluss durchgehalten und nichts verraten.“ Dass sie während der Session nicht genug Zeit für ihre Kinder hat, glaubt Pia Oertel nicht: „Die erziehen sich gegenseitig.“

In dem Prinzen schlagen gleich zwei närrische Herzen. Zum einen ist der IT-Unternehmer Geschäftsführer der Prinzengarde Blau-Weiss, aber auch Senator der Büdericher Heinzelmännchen, die in diesem Jahr 66 Jahre alt werden. Die drei Kinder des 53-Jährigen sind schon erwachsen. Neben dem Karneval hat Schweers noch ein anderes Hobby, das Segeln. Als Hobby-Kapitän verfügt er über mehrere Segelscheine.

Seine Venetia ist von Berufs wegen mit dem Karneval verbunden, als Bühnenbildnerin hat sie oft für das Carnevals Comitee gearbeitet. So hat Pia Oertel das Bühnenbild für die letzte Prinzenkürung gestaltet.

Auch ihre fünf Kinder sind vom närrischen Virus infiziert. Tochter Caroline singt beispielsweise bei „Pänz in de Bütt“ mit Sophie Hinkel, der Tochter von CC-Präsident Josef Hinkel. Der ist mit seiner Auswahl sehr zufrieden: „Es muss nicht immer ein junges Prinzenpaar sein. Wir wollen alle gesellschaftlichen Schichten repräsentieren. Diesmal sind es zwei Unternehmer.“

Ob auch ein Hartz-IV-Empfänger Chancen hätte? Hinkel: „Das würde ich mir wünschen. Im Moment ist das wegen der angespannten finanziellen Situation aber nicht möglich.“