Kö-Bogen: Die Planung wird nicht angehalten
Die SPD wollte eine Denkpause für das Projekt, scheiterte aber. Debatte über die Schadowstraße geht weiter.
Düsseldorf. Das Planverfahren für die Bebauung des Jan-Wellem-Platzes wird nicht gestoppt. Die SPD scheiterte gestern im Stadtrat mit ihrem Antrag, die Planung für einige Monate anzuhalten, um einen städtebaulichen Ideenwettbewerb und ein Bürgerforum zu starten. Eindringlich appellierte Fraktionschef Günter Wurm an CDU und FDP - und erinnerte an die Gesprächsrunde bei der Westdeutschen Zeitung zum Kö-Bogen, bei dem alle Fraktionsspitzen an einem Tisch saßen. "Da sind wir zu dem Schluss gekommen, erstmal tief Luft zu holen und uns Zeit zu nehmen für das große Ganze." In diesem Sinne sei der Antrag zu verstehen. "Wir sind nicht gegen eine Bebauung, die Frage ist: wie?"
Die Gegenrede hielt Alexander Fils (CDU): "Ich kann auch keine Schwangerschaft für sechs Monate unterbrechen", argumentierte er gegen eine Pause im Verfahren. Andernfalls drohe das Aus für das ganze Projekt: "Das wäre es dann wahrscheinlich."
Norbert Czerwinski (Grüne) kritisierte die mangelnde Bürgerbeteiligung: "Sie wollen, dass die Bürger nur bei der Auswahl des Straßenpflasters mitreden. Aber das ist nur ein Trost-Pflaster und einfach peinlich."
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) betonte, dass es noch keine Vorfestlegungen gebe: "Wir diskutieren über Eier, die noch gar nicht gelegt wurden." Ihr Vorschlag: "Lassen Sie uns alle Fragen in den Fachausschüssen besprechen."
Genauso wird übrigens auch mit der Frage verfahren, ob die Schadowstraße zur Fußgängerzone werden soll - so wie es die Einzelhändler vor Ort fordern. Obwohl sich CDU und FDP skeptisch äußerten, wurde ein entsprechender Prüfantrag der Grünen zumindest nicht abgelehnt, sondern verwiesen. Im Verkehrsausschuss und im Stadtplanungsausschuss soll die Frage eingehend diskutiert werden.